Forschende der MSH Medical School Hamburg haben kürzlich einen Artikel in »eBioMedicine« publiziert, der die entscheidende Bedeutung zirkadianer Rhythmen bei der Entstehung und Behandlung hämatologischer Malignome wie Leukämien und Lymphomen aufzeigt. Der Artikel unter Federführung von Dr. Marjan Motiei (IMM) unter der Leitung von Prof. Dr. Chalid Assaf (IMM) und Prof. Dr. Angela Relógio (ISM) sowie in Zusammenarbeit mit Dr. Raed Abu-Dawud (IMM) zeigt auf, wie Störungen der inneren biologischen Uhr die Krebsentwicklung, das Ansprechen auf Therapien und die Ergebnisse für Patient:innen beeinflussen können.
Der Artikel betont das Potenzial der Ausrichtung auf der Rolle von Uhrengenen – sog. »clock-genes« – die als vielversprechende Biomarker für Diagnostik und Prognose dienen könnten. Ein weiterer Schwerpunkt des Artikels ist die Chronotherapie – die gezielte zeitliche Abstimmung von Behandlungen – die eine Steigerung der therapeutischen Wirksamkeit bei gleichzeitiger Verringerung von Nebenwirkungen ermöglichen kann.
Die Ergebnisse verdeutlichen, wie zirkadiane Rhythmusstörungen wesentliche Krebswege beeinflussen, und eröffnen neue Perspektiven für den Einsatz der Chronotherapie in der klinischen Praxis. Gleichzeitig unterstreicht der Artikel die Notwendigkeit weiterer Forschung, um diese Erkenntnisse in die onkologische Standardversorgung zu integrieren und so den Weg für eine neue Ära der Präzisionsmedizin zu ebnen.