Viele Studien haben in der Vergangenheit über das Auftreten, die Prävalenz und die Merkmale von Verletzungen bei professionellen Tänzer:innen berichtet. Fast alle dieser Studien verwendeten jedoch eine Definition von medizinischer Behandlung und/oder Zeitverlust, in die weitere Gesundheitsprobleme nicht mit einbezogen wurden. Darüber hinaus haben fast alle Studien nur eine Kompanie von Tänzer:innen einbezogen.
Um die gesamte Belastung durch gesundheitliche Probleme zu erfassen, scheint daher eine Definition von Verletzungen mit allen Beschwerden angemessener zu sein. Gemeinsam mit Kolleg:innen von Codarts Rotterdam (University of the Arts, Niederlande) haben Prof. Dr. Astrid Junge und Dr. Anja Hauschild nun in einer neuen Studie alle selbstberichteten Gesundheitsprobleme von professionellen Ballett- und zeitgenössischen Tänzer:innen während einer Spielzeit analysiert. Sekundäres Ziel der Studie war der Vergleich dieser Variablen zwischen den Geschlechtern und der fünf Kompanien in Deutschland. Die Studie fand heraus, dass Gesundheitsprobleme bei professionellen Tänzer:innen häufig sind und ihre Tanzfähigkeit beeinträchtigen. Künftige Studien könnten die Auswirkungen der körperlichen und geistigen Arbeitsbelastung auf gesundheitliche Probleme weiter analysieren.
Die Studie »Self-reported Health Problems of Professional Dancers from Five German Opera Houses or State Theatres: A Prospective Study with Weekly Follow-ups during One Season« erschien im Journal Sports Medicine – Open und ist frei verfügbar.