Bisher gibt es nur wenige Studien, die sich mit dem Zusammenspiel von körperlicher Gesundheit, psychischer Gesundheit und Erfahrungen mit zwischenmenschlicher Gewalt wie Belästigung oder Missbrauch im Sport befassen.
In einer aktuellen Querschnittsstudie befragten Prof. Dr. Astrid Junge und Kolleg:innen erwachsene Spitzensportler:innen bei mehreren internationalen Veranstaltungen zu ihrer körperlichen und psychischen Gesundheit sowie zu ihren Erfahrungen mit Belästigungen und Missbrauch im Sport in den letzten 12 Monaten. Die Studie zeigt den Zusammenhang zwischen der körperlichen und psychischen Gesundheit von Spitzensportler:innen und zwischenmenschlicher Gewalt auf – besonders weibliche Athlet:innen weisen eine stärkere Zunahme von Symptomen als Reaktion auf zwischenmenschliche Gewalt auf als männliche Athleten. Daraus lässt sich ableiten, dass Programme zur Prävention von Verletzungen und Krankheiten im internationalen Sport zukünftig auch Strategien zur Verringerung von zwischenmenschlicher Gewalt beinhalten sollten.
Die Studie »Association of self-reported health problems and interpersonal violence in sport: a cross-sectional study in world-level performing athletes« erschien im renommierten British Journal of Sport Medicine.