Hierfür habe ich dann über das International Office der die Info erhalten, dass diese mit der Università Europea di Roma kooperieren und dies durch das ERASMUS Programm gefördert wird. Folglich habe ich alle nötigen Unterlagen eingereicht, welche durch unser International Office an die Uni in Roma weitergeleitet wurden. Etwas später habe ich die Zusage erhalten und mich unendlich darüber gefreut. Am 10.02.2023 ging es dann von Hamburg los. Im Hinblick auf die Unterkünfte in Roma behaupte ich, dass Ihr lieber früher als später damit sein sollten. Die Mieten sind nicht günstig und Roma ist eine sehr große Stadt mit 2.837.332 Einwohnern.
Unterkunft
Wir haben ein Air-BnB in Trastevere gefunden. Dies war ein großer Glücksgriff. Über das International Office wurde ich mit zwei anderen Studentinnen verknüpft, welche auch nach Roma gegangen sind. Eine weitere aus der MSB hat sich dazu entschlossen und am Ende haben wir in einer WG zusammengewohnt – diese Zeit hat mich sehr geprägt.
Anreise & Allgemeine Erfahrungen vor Ort und Tips
Zu Trastevere als Stadtteil werde ich im unteren Teil noch etwas sagen. Zwei Tage nach Anreise hatten wir unseren ersten Tag an der Uni in Roma. Ladet euch im Vorhinein die App „Ticketappy“ herunter und kauft Euch dort das monthly ticket. Ihr werdet zwar viel zu Fuß gehen, da das Transportsystem in Roma nicht besonders gut strukturiert ist, aber zur Uni kommt ihr gut mit Bus und Bahn.
Studium an der Gasthochschule
Es gab eine Welcome Week für die Erasmus-Studierende, einige Events tagsüber sowie abends. Ebenso gab es ein Buddy Programm, hierfür könnt ihr euch vorher anmelden und ein Student/ Studentin begleitet Euch die ersten Tage an der Uni. Es macht in jedem Falle Sinn alles mitzunehmen, da Ihr die kommenden Monate mit den Menschen verbringen werde und ich habe wirklich Freunde für das Leben finden können. So viele Nationalitäten treffen aufeinander und ihr werdet viel voneinander lernen.
Natürlich beginnt der Unterricht auch mal etwas später oder ein Modul findet nicht statt, allerdings geben sich alle Mitarbeitenden sowie Dozierenden an der Uni große Mühe die Zeit dort sehr lehrreich zu gestalten. Während der Mittagspause könnt ihr etwas Warmes in der Kantine essen. Mitte Mai begann die vorlesungsfreie Zeit. Ende Mai stehen dann die Prüfungen an, welche hauptsächlich mündlich abgehalten werden oder in Form von Präsentationen. Selten auch single choice Klausuren.
Bezüglich zu den Lebenskosten lässt sich sagen, dass Roma nicht günstig ist, ihr aber durch gemeinsames Kochen auch Geld sparen könnt. Rechnet damit, dass die Lebensmittel sowie Putzmittel etwas teurer sind als in Deutschland. Allerdings finde ich, dass es seit der Inflation nicht mehr einen so großen Unterschied macht. Caffè sowie Gebäck ist deutlich preiswerter und sehr, sehr lecker. Trastevere ist ein wunderschöner Stadtteil in Roma. Vergleichbar mit der Schanze in HH. Wir haben dort sehr viele Menschen kennengelernt, wurden täglich gegrüßt und hatten wirklich eine großartige Zeit. Alles war sehr nah zu erreichen, sehr zentral und das Nachtleben findet größtenteils dort und in San Lorenzo statt!
Da ich den Kurs »Mind, history and culture« an der Uni besucht habe, und dieser laut Learning Agreement mit dem Wahlmodul »Interkulturelle Psychotherapie« gleichzusetzen ist, werde ich mir diesen anrechnen lassen. Die beiden weiteren Kurse, welche ich belegt habe, habe ich für mich privat besucht. Unsere Lehre wurde drei Wochen vor Ort und dann wieder drei Wochen Online gehalten, da die Uni gerade umgebaut wird und nicht genug Platz zur Verfügung stand. Die Covid- Lage hat unser Auslandssemester nicht beeinträchtigt. All in all empfehlen ich Euch nicht nur das Erasmus-Programm, sondern auch Italien als Gastland. Die gesamte Mentalität, das Leben der Italiener und Italienerinnen sowie dieses wunderschöne Land und großartige Wetter sind wirklich eine Besonderheit und ich denke, dass dies wirklich einmalig ist!
Alltag und Freizeit
In unserer Freizeit waren wir fast nur draußen. Roma bietet unfassbar viel Kultur sowie Geschichte. Unter 25 Jahren sind viele Eintritte für Museen reduziert oder auch kostenlos. Es gibt nichts, was nicht sehenswert ist. Falls ihr mal nach einer gewissen Zeit Lust auf etwas Ruhe habt, dann fahrt zur Via Appia Antica und leiht euch ein Fahrrad aus (längste Kopfsteinpflasterstraße der Welt, über 19 km). Viele Strände liegen außerhalb von Roma, der Bekannteste ist denke ich Lido di Ostia.
Wir haben unendlich viele Bars und Restaurants ausprobiert. Testet Euch durch, ihr werdet merken, wo die Römer und Römerinnen gerne essen und wo viele Touris sind. Überraschend war, wie schlecht Roma mit dem Nahverkehr angebunden ist. Ihr werdet bestimmt viel laufen bzw. spazieren. Auch müsst Ihr Euch darauf einstellen, dass die Italiener und Italienerinnen in Roma nicht gut Englisch sprechen. Ein paar Wörter auf italienisch helfen weiter.
» Meine beste Erfahrung kann ich nicht an einem Moment festmachen. Das ganze Auslandssemester hat mich enorm geprägt, ich habe im Bereich des Zusammenlebens mit neuen Menschen viel gelernt, wobei sich herausgestellt hat, dass meine Mitbewohnerinnen und ich jetzt richtig befreundet sind und wir viel voneinander lernen konnten. Ebenso hat mich die Tatsache, dass ich eine neue und wie ich finde besonders spannende Kultur kennengelernt habe, sehr geprägt und ich bin über mich hinausgewachsen, habe mich mehr getraut und bin selbstbewusster geworden. Ein Stück Unabhängigkeit. Wenn Ihr Lust habt genau das zu erleben, jeden Tag etwas Neues zu erleben, neue Freundschaften aufzubauen, mit den neuen Menschen neue Dinge kennenzulernen dann ist das genau das Richtige für Euch! Ich würde es immer und immer wieder machen und bin so unendlich dankbar dafür, dass ich diese großartige Erfahrung machen durfte.