Frida Dumke
Auslandssemester: Sommersemester 2023 | 02.02.2023 - 02.06.2023
Master Psychologie mit Schwerpunkt Klinische Psychologie und Psychotherapie
an der Blanquerna Universitat Ramon Llull in Barcelona, Spanien
Frida Dumke
Auslandssemester: Sommersemester 2023 | 02.02.2023 - 02.06.2023
Master Psychologie mit Schwerpunkt Klinische Psychologie und Psychotherapie
an der Blanquerna Universitat Ramon Llull in Barcelona, Spanien
Im Sommersemester 2023 habe ich ein Erasmussemester in Barcelona an der Blanquerna Universitat Ramon Llull absolviert. Für diese Hochschule habe ich mich entschieden, da ich gerne in Barcelona studieren und leben wollte. Zudem stimmten die spanischen Semesterzeiten einigermaßen mit den deutschen überein. In der Vorbereitung mussten dann noch einige weitere Aspekte berücksichtigt werden.
Wie bereits erwähnt stimmen die Semesterzeiten vieler Länder nicht mit denen von der MSH überein. Somit muss sich im Vorhinein unbedingt Gedanken darüber gemacht werden, in welchem Studiensemester sich ein Austausch anbietet. Es muss berücksichtigt werden, ob die Prüfungsleistungen an der MSH zeitlich noch erbracht werden können und es muss sich darum gekümmert werden, wie und wann sie eventuell nach dem Austausch nachgeholt werden können. Da ich ein Urlaubssemester für meinen Auslandsaufenthalt eingelegt habe, konnte ich während meines Aufenthaltes in Spanien keine Prüfungsleistungen an der MSH absolvieren. Dies hatte jedoch den Vorteil für mich, dass ich nicht gleichzeitig in Spanien und Deutschland Prüfungen erbringen musste. Ich persönlich würde somit das Einlegen eines Urlaubssemesters für einen Auslandsaufenthalt empfehlen.
Nach der Auswahl der Hochschule erfolgte die Bewerbung an der Blanquerna. Hierfür mussten einige Anträge für Erasmus, ein Lebenslauf und ein Motivationsschreiben eingereicht werden. Daraufhin hat die Blanquerna den Kontakt zu mir aufgenommen. Auch für die spanische Hochschule habe ich dann weitere Dokumente ausgefüllt und mir einen Bewerber-Account in deren Uni-Portal erstellt. Die Zusage kam dann sehr schnell, binnen weniger Tage.
Zur weiteren Vorbereitung gehörten dann ebenfalls das Finden einer Unterkunft, die Organisation der Anreise und das Kümmern um Auslandskranken- und Haftpflichtversicherungen.
Das Erasmus+ Stipendium umfasste 390 Euro pro Monat. Das Stipendium wird in zwei Raten ausgezahlt. Die erste Rate umfasst hierbei bereits den Großteil des Stipendiums. Diese wurde wenige Tage nach der Anreise ausgezahlt. Das Stipendium ist eine sehr große Unterstützung bei der Finanzierung meines Ausladaufenthaltes gewesen. In Spanien muss man jedoch mit höheren monatlichen Ausgaben rechnen. Man sollte also einplanen, dass trotz des Stipendiums weitere Kosten anfallen. Besonders die Mieten sind mit Durchschnittlich ungefähr 500-700 Euro monatlich in Barcelona hoch. Die weiteren Lebenserhaltungskosten sind dafür ein wenig günstiger als in Deutschland. Hier neben dem Studium zu arbeiten ist definitiv möglich. Man muss dafür jedoch ein spanisches Konto eröffnen und eine spanische Steueridentifikationsnummer beantragen. Viele meiner Erasmus-Kommilitoninnen haben auch ihren Job aus Deutschland im Homeoffice weiter ausgeübt.
Die Anreise an der Blanquerna war sehr gut organisiert. Bereits einige Tage vor Semesterbeginn gab es für uns Austauschstudierende ein Welcome-meeting. Hier wurde uns alles erklärt, die Ansprechpartnerinnen aus dem international Office wurden vorgestellt und jede einzelne Studentin hat einen eigenen Buddy zugeiteilt bekommen, bei dem/der wir uns im Verlauf des Semesters jeder Zeit melden konnten. Uns wurde die Uni gezeigt und man hat alle Kommilitonen kennenlernen können. Zudem wurde mit jedem einzelnen Studierenden der Stundenplan erneut durchgegangen und geprüft, ob alles stimmig ist.
Für das finden der Unterkunft hat die Blanquerna einige Links von Vermietungsagenturen mit uns geteilt. Ein Studentenwohnheim oder ähnliches von der Uni gibt es nicht. Ich persönlich würde empfehlen, sich rechtzeitig um eine Unterkunft zu kümmern, da die Zimmer und Wohnungen in Barcelona sehr begehrt sind. Es gibt jedoch immer auch einige Kommilitoninnen, die ohne eine Unterkunft anreisen, zunächst in einem Hostel wohnen und sich dann vor Ort auf die Wohnungssuche begeben. Dies hat den Vorteil, dass man die Wohnung vorher besichtigen kann und aus Erfahrung kann ich sagen, dass alle innerhalb von maximal zwei Wochen ein Zimmer gefunden haben, eher schneller. Wer aber auf Nummer sicher gehen möchte hat verschiedenste Optionen. Man kann sich über Facebook etc. erkundigen, auf Ebay schauen oder auf den diversen Websites der Vermietungsagenturen. Bei den Agenturen muss man meist eine Gebühr für die Vermittlung zahlen. Da ich gerne bereits bei der Ankunft mein Zimmer beziehen wollte, habe ich mein Zimmer über die Agentur „Housing Anywhere“ gebucht.
Stadtteile die ich zum Wohnen in Barcelona empfehlen würde sind: El born, El barri gotic, Fort pienc, Gracia und Eixample. In all diesen Stadtteilen gibt es viele Bars, Cafe´s, Restaurants etc. und man lebt zetntral.
An der Blanquerna war ich insgesamt sehr zufrieden. Die Mitarbeiterinnen vom international Office und auch die Lehrkräfte sind sehr bemüht. Es wurde zu Beginn für jeden einzelnen Studierenden der Stundenplan zusammengestellt. Hierbei wurde darauf geachtet, welches Sprachniveau benötigt wird und welche Fächer mit dem eigenen Studium kompatibel sind. Insgesamt war das International Office immer gut zu erreichen. Man bekommt in der Regel noch am selben Tag eine Antwort.
Die Atmosphäre und die Lernbedingungen an der Blanquerna sind sehr angenehm. Es wird in kleinen Seminargruppen unterrichtet. Große Vorlesungen gibt es nicht. Alle Seminare finden in Gruppen von maximal 30 Personen statt wodurch eine optimale Lernumgebung gegeben ist. Die Seminare gestalten sich generell sehr aktiv. Es wird viel diskutiert und es finden viele Gruppenarbeiten statt. Die Dozentinnen sind alle sehr freundlich und es herrscht eine angenehme Atmosphäre, beispielsweise dadurch dass Dozierende und Studierende per Du sind und sich beim Vornamen nennen.
Die Prüfungsleistungen sind in jedem Seminar verschieden. In den meisten Kursen setzt sich die Note aus mehreren kurzen Essays, die im Laufe des Semesters abgegeben werden und oder einer Präsentation und einer Klausur am Ende des Semesters zusammen.
Barcelona bietet sich für ein Auslandssemester besonders an, da die Stadt vieles zu bieten hat. Neben unzähligen Bars, Cafe´s, Restaurants und Clubs an jeder Ecke gibt es auch einiges an Kultur wie zum Beispiel verschiedene Museen. Zudem hat man verschiedene Strände. Nach der Uni kann man also viele tolle Sachen unternehmen. Zudem werden von etlichen Erasmus Organisationen verschiedene Trips und Partys organisiert, auf denen man schnell neue Leute kennenlernt. Generell ist die Stadt sehr international und touristisch. In Barcelona ist also immer etwas los und es ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Da die Blanquerna nur Bachelor Psychologie Kurse anbietet und ich bereits im Master KPP studieren, konnte ich mir keine Kurse anrechnen lassen. Außerdem habe hier dann, da es in diesem Fach viele Kurse auf englisch gibt, Grundschullehramt studiert. Da ich jedoch sowieso ein Urlaubssemester an der MSH eingelegt habe, stellt dies für mich kein Problem dar. Wenn es einem wichtig ist, dass man sich die Kurse im Nachhinein anrechnen lassen kann, sollte man unbedingt vorher prüfen, ob die Kurse mit denen der MSH kompatibel sind. Dies muss man aber im Anmeldungs- und Bewerbungsprozess im Rahmen des Learning Agreements sowieso machen.
Besonderheiten wegen Corona
Gab es nicht.
Absolut! Ich persönlich bin sehr froh darüber, mich für ein Auslandssemester entschieden zu haben. Auch wenn es zu Beginn einiges an Planung und Organisation kostet, lohnt sich dies im Nachhinein allemal. Es ist eine tolle Erfahrung für eine so lange Zeit in einem anderen Land zu leben. Durch die Einbindung in das Universitätssystem hat man nicht nur die Gelegenheit mal etwas über den Tellerrand zu schauen und auch ein andere Bildungssystem kennenzulernen, sondern man hat einen richtigen Alltag und lernt vor allem viele Leute kennen, die sich in der gleichen Situation wie man selber befinden. Neben dem akademischen Wissen und Erfahrungen in der Uni nehme ich besonders viele Erfahrungen und tolle Momente mit neuen Freunden für mich mit. Es ist darüber hinaus auch super spannend nicht nur die spanische Kultur näher kennenzulernen. Dadurch, dass man mit Studierenden aus ganz Europa zusammen studiert lernt man auch vieles über andere europäische Kulturen und Sprachen. Man ist in ständigem Austausch und erfährt viele neue spannende Dinge.
Mir hat zudem Barcelona besonders gut gefallen, da man hier eine große Vielfalt an Dingen, die man unternehmen kann hat. Gleichzeitig hat man immer auch den Strand. Zudem kann man in Spanien super mit dem Zug reisen, wodurch man die Gelegenheit bekommt noch weitere Städte kennenzulernen.
Insgesamt möchte ich meine Erfahrungen hier nicht missen und kann jedem ein Auslandssemester ans Herz legen.