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Erlaubt

Creativity Explored, San Francisco

Andrea Hörner
Auslandspraktikum: Sommersemester 2017

Master Intermediale Kunsttherapie M.A. an der Creativity Explored in San Francisco

Mein Praktikum in der Kunstgalerie »Creativity Explored« in San Francisco.

Zur Vorbereitung auf das Praktikum

Als ich im Sommer 2016 einer Kommilitonin davon berichtete, dass ich plane, mein Praktikum im Ausland zu absolvieren, erzählte sie mir von Creativity Explored in San Francisco. Ich war sofort begeistert von der Einrichtung und wandte mich daraufhin an meinen Professor, der für die Vermittlung zuständig ist. Bei einem Gespräch mit ihm, bekam ich die ersten Informationen und mir war schnell klar: Das ist die richtige Stelle für mich! Mein Professor gab mir die Kontaktdaten und noch am selben Tag schickte ich meine Bewerbungsunterlagen an die Einrichtung.

Zusätzlich recherchierte ich diese im Internet und fand auf der Homepage interessante Informationen. Auf der Online-Plattform YouTube entdeckte ich zudem einige Videos, in denen Fachpersonal und die KünstlerInnen von ihrer Tätigkeit und dem Alltagsleben berichteten. Die Atmosphäre gefiel mir sehr gut.

Als ich die Zusage für die Praktikumsstelle erhalten hatte, habe ich mich beim International Office der MSH über ein Stipendium informieren lassen und schnell festgestellt, dass eine Förderung durch den DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) für mich am geeignetsten wäre. Ich bewarb mich mit einem Motivationsschreiben, einem Lebenslauf und den benötigten Unterlagen wie einem Leistungsnachweis und Zertifikaten. Nach der fristgerechten Einreichung bekam ich auch schon kurze Zeit später vom International Office der MSH die erfreuliche Nachricht über die Zusage einer Bezuschussung im Rahmen des PROMOS-Stipendiums.

Um länger als drei Monate in die USA einreisen zu dürfen, benötigt man ein Visum. Dieses beantragte ich beim zuständigen Konsulat in Berlin. Der Antrag erwies sich als sehr langwierig und anstrengend. Nachdem der seitenlange Antrag online gestellt war, wurde ein Termin für ein persönliches Interview vergeben, auf den ich einen Monat warten musste. Kleiner Tipp: Das Visum rechtzeitig beantragen! Das Interview verlief recht schnell und positiv, so dass ich ca. eine Woche später mein Visum per Post zugeschickt bekam. Nachdem feststand, wann es losgeht, buchte ich den Flug (Kosten ca. 600 Euro) und schloss eine Reisekrankenversicherung (ca. 300 Euro für 5 Monate) ab.

Die Lebensunterhaltskosten in San Francisco sind sehr hoch. Dementsprechend auch die Mietpreise, was meine Wohnungssuche erheblich erschwerte. Eine Einzimmerwohnung, ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft oder in einem Studentenwohnheim kostet im Schnitt ca. 1.500 Dollar pro Monat, was ich mir nicht leisten konnte.

Paul, meine Ansprechperson in San Francisco, unterstütze mich bei der Suche und fragte bei den Kollegen der Einrichtung nach. Ich suchte etwa vier Monate lang, bis ich letztendlich über die Plattform Couchsurfing ein nettes älteres Pärchen fand, das mir anbot, bei ihnen unterzukommen. Das Pärchen ist bereits in Rente und hat gerne Gesellschaft um sich. So kam es, dass ich ein kleines Zimmer im Keller bekam, das zwar recht kühl aber sehr gemütlich war. Mir gefiel der Gedanke, am Alltagsgeschehen einer amerikanischen Familie beteiligt zu sein, da man so am besten die Kultur kennen lernt.

In Bezug auf die Sprache machte ich mir keine Sorgen. Mein Schulenglisch sollte reichen und zudem hatte ich bereits während meines Bachelorstudiums ein Semester im Ausland verbracht und ein recht gutes Englischniveau erzielen können.

Meine Praktikumsstelle im Ausland

Mein studienbezogenes Praktikum habe ich bei der Non-Profit-Organisation Creativity Explored in San Francisco, Kalifornien absolviert. Das Praktikum dauerte 4 Monate (vom 01. Mai bis 31. August 2017). »Creativity Explored« ist eine Organisation, welche Menschen mit geistiger Behinderung den Raum und die nötige Unterstützung bietet, um künstlerisch zu arbeiten. Die selbstbestimmte und freie künstlerische Tätigkeit ist dabei das Grundprinzip. Die KünstlerInnen arbeiten in zwei Kunstateliers, im »art studio« I und II.  Sie werden von Fachpersonen dahin unterstützt, ihren künstlerischen Prozess zu erleben und eine individuelle künstlerische Handschrift zu entwickeln. Dabei werden sie von den Mitarbeitern unterrichtet und geschult.

Zu dem Atelier gehört eine Galerie, wo die Werke der Künstler ausgestellt und verkauft werden. Die Ausstellungen werden von ihnen aktiv mitgestaltet und organisiert. Seit der Gründung vor ca. 30 Jahren genießt die Galerie ein weltweites Ansehen auf dem Gebiet der Kunst von Menschen mit Behinderungen. Einige der Künstler werden für ihre Beiträge zur zeitgenössischen Kunstwelt zunehmend anerkannt. Darüber hinaus organisieren die Unterstützer zahlreiche internationale Gruppenausstellungen, z.B. in Neuseeland und Australien.

Somit ermöglicht die Organisation den Kunstschaffenden nicht nur, sich durch die Kreation von Kunst individuell auszudrücken, sondern bietet ihnen zugleich die Möglichkeit, als Künstler auf dem Arbeitsmarkt tätig zu sein und durch die Erträge aus dem Verkauf ihrer Kunstwerke ein eigenständiges Einkommen zu erwerben.

Persönliche und Studium-bezogene Motivation, im Ausland ein Praktikum zu machen

Mit großer Begeisterung war ich schon immer an Sprachen und anderen Kulturen interessiert. Durch das Praktikum in San Francisco erhoffte ich mir, meine Neigung zu Fremdsprachen mit meinem Studium verbinden zu können. Es ist mein Wunsch, nach meinem Studium kunsttherapeutisch im interkulturellen Kontext tätig zu sein, wofür ich den Erwerb von interkulturellen Kompetenzen für sinnvoll halte.

An der Organisation »Creativity Explored« reizte mich besonders, dass die Arbeit vorrangig nicht an der Beseitigung von Defiziten orientiert ist. Der Fokus liegt stattdessen auf den bereits vorhandenen Ressourcen und der Entwicklung neuer Fähigkeiten durch den künstlerischen Ausdruck. Einen therapeutischen Auftrag an die Mitarbeiter gibt es deshalb nicht. Ich halte diesen Ansatz für Menschen mit eingeschränkter Reflexions- und/oder Kommunikationsmöglichkeit für therapeutisch wertvoll, da mit dem kreativen Prozess therapeutische Erfahrungen verbunden sein können. Mein Wunsch war es, die Menschen bei diesem Prozess zu begleiten und die im Studium gelernten theoretischen und praktischen Inhalte anwenden und auszubauen zu können.

Über den Arbeitsalltag und meine Aufgaben

Zu dem Fachpersonal zählen Menschen mit einer Kunstlehrer-Ausbildung und eine Kunsttherapeutin. Unterstützt werden diese durch Aushilfskräfte und ehrenamtliche MitarbeiterInnen. Der neuen Hauptdirektorin sind zwei Geschäftsleiter (jeweils zuständig für die »art studios«) untergeordnet, welche gemeinsam mit dem Galeriepersonal für die Buchhaltung und das Finanzmanagement verantwortlich sind. Ich arbeitete vier Tage pro Woche von 8:30 Uhr bis 14:30 Uhr mit einer Stunde Mittagspause von 12:00 Uhr bis 13:00 Uhr. Mittwochs wurde ich im kleineren »art studio II« eingesetzt, ansonsten half ich im »art studio I« und gelegentlich in der Galerie. Das Praktikum bei »Creativity Explored« wurde nicht vergütet.

Betreut wurde ich während der gesamten Zeit von dem »Studio Director« und Kunstlehrer Paul Moshammer.

Die KünstlerInnen arbeiten von Montag bis Freitag von 9:00 Uhr bis 14:00 Uhr in den Kunsträumen und sind in Gruppen an Arbeitstischen verteilt. An jedem Arbeitstisch befindet sich ein Lehrer, der für den Empfang der Künstler, die Vorbereitung der künstlerischen Arbeitsprozesse und die individuelle Begleitung zuständig ist. Meine Aufgaben als Praktikantin waren sehr vielfältig und jeder Tag war individuell gestaltet. Ich arbeitete überwiegend im Einzelkontakt. Wenn eine Fachperson ausfiel, betreute ich eine ganze Gruppe. Gelegentlich führte ich Gruppenprojekte durch. Meine Hauptaufgabe war es also, die Lehrer in unterschiedlichen Arbeitsbereichen zu unterstützen. Dazu gehörten die Vorbereitung der Arbeitstische (z.B. die Materialien bereitstellen) und die Unterstützung bei der Themenfindung (z.B. durch Vorlagen) oder das Vorstellen von neuen Materialien.

Es war also meine Aufgabe, einen guten Rahmen zu schaffen und die KünstlerInnen in ihrem kreativen Arbeitsprozess zu begleiten und zu fördern.

In der Galerie half ich bei der Vorbereitung und Organisation von Gruppenausstellungen und unterstützte die MitarbeiterInnen in der Öffentlichkeitsarbeit. Einmal begleitete ich beispielsweise eine internationale »Art Book Fair« (Kunstbuchmesse), bei welcher »Creativity Explored« vertreten war und die Kunstwerke in Form von Büchern verkaufte.

Besonders spannend fand ich das Begleiten von »field trips«, den kunstorientierten Ausflügen, die mehrmals pro Woche von unterschiedlichen Lehrern durchgeführt wurden. Neben den alltäglichen künstlerischen Arbeiten in den Studios wird den Mitarbeitern die Möglichkeit zur Inspiration durch andere Künstler gegeben, was ich für die kreative Entwicklung als bereichernd empfinde.

Freizeitgestaltung und Ausflugsziele in San Francisco

San Francisco befindet sich an der Westküste der Vereinigten Staaten am Pazifischen Ozean. Mit ca. 800.000 Einwohnern ist sie die viertgrößte Stadt in Kalifornien. Bekannt ist die Großstadt für die im Norden liegende Golden Gate Bridge mit dem angrenzenden Golden Gate Park. Im Osten liegt die Bucht von San Francisco, die auf Grund der vielen Inseln besonders für Touristen einen Magnetpunkt darstellt. Dazu gehören beispielsweise Angel Island oder das alte Staatsgefängnis Alcatraz. San Francisco ist in zehn Nachbarschaften aufgeteilt, welche kulturell unterschiedlich sind. Was alle gemeinsam haben, sind die unzählig vielen Hügel. Zu den bekanntesten Vierteln gehört das Fisherman's Wharf mit seinen Cafés, Kneipen und Restaurants. Die Pier 39, ein Teil von Fisherman's Wharf, ist ein ganzjähriger Rummel mit Souvenir-Läden, Fahrgeschäften und Restaurants. Als touristische Attraktion gelten die Seelöwen, die sich auf Anlegestellen niedergelassen haben und diese als Ruheplätze nutzen.

Andere gern besuchte Viertel sind beispielsweise der Financial District, Chinatown oder das Hippieviertel Haight-Ashbury, wo 1967 die Hippie- Bewegung begann. Während meines Aufenthaltes feierte die Stadt das 50-jährige Jubiläum dieser Bewegung mit Konzerten, Ausstellungen, Paraden und Märkten. Für das kulturelle Vergnügen hat die Großstadt einige Museen, Opern und Theater zu bieten. Auch diese feierten die Hippie-Bewegung ganz im Zeichen des »Summer of Love« und die Stadt verwandelte sich in eine bunte Bühne.

Meine Arbeitsstelle »Creativity Explored« (»studio I«) befindet sich zentral im vielfältigen Viertel Doloris. Der angrenzende Doloris Park stellt einen Anziehungspunkt für ein gemischtes Publikum dar. Ob als Treffpunkt für Jugendliche und Familien oder als Ort für kulturell oder politisch orientierte Veranstaltungen – der Park wird zu jeder Tages- und Nachtzeit gerne aufgesucht. Auch ich verbrachte meine Mittagspausen in dem Park. San Francisco ist somit eine bunte, aufgeweckte und multikulturelle Stadt mit vielen Gesichtern.

Das öffentliche Verkehrsnetz wird durch die Busgesellschaft „MUNI“ und die Subway „BART“ bestimmt, welche die Passagiere auch in anliegende Städte wie Berkeley oder Oakland befördert.  Ein Busticket für eine Strecke gilt für 1,5 Stunden und kostet 2,50 Dollar. Ein BART-Ticket kostet je nach Reiseziel zwischen 3 Dollar und 20 Dollar. Da ich auf die Subway nicht angewiesen war, besorgte ich mir eine Monatskarte für den Bus für 75 Dollar. Teil des öffentlichen Transportwesens sind die 1870 in Betrieb genommenen »Cable Cars«, also Kabelstraßenbahnen, welche besonders von Touristen gerne genutzt werden.

Wie jedoch auch in vielen anderen Staaten der USA werden die Straßen San Franciscos von unzählig vielen, mächtig wirkenden Autos und Trucks bestimmt. Ein Fahrradnetzwerk besteht zwar, ist allerdings noch ausbaufähig.

Leider hat die Stadt auch ein sehr trauriges Gesicht vorzuweisen, geprägt von unzählig vielen Obdachlosen, die auf den Bürgersteigen oder in den Parks mit ihren Zelten kampieren und von der Stadt kaum wahrgenommen werden. Ich bin während meiner Zeit in San Francisco vielen kranken und drogensüchtigen Menschen begegnet, die von der Stadt keine Unterstützung bekommen. Die Meisten kamen aufgrund des tollen Wetters oder der offenen Mentalität gegenüber Fremden in die Stadt, fanden aber keine Arbeit und Wohnung. Neben den vielen für Touristen aufgeputzten Flecken gibt es in der Stadt viele schmutzige und stinkende Ecken, die mit Plastikabfällen und alten Haushaltsgegenständen vermüllt sind. Ich bin mehrmals auf der Straße Zeugin von wilden Streitereien und Drogenexzessen, einmal sogar einer Schießerei geworden.

Persönliches Fazit

Zusammenfassend habe ich den Auslandsaufenthalt sowohl für meine persönliche Entwicklung als auch in Bezug auf meinen Berufswunsch zur Kunsttherapeutin zu arbeiten als Bereicherung erlebt. Ein Aufenthalt in einem unbekannten Land bringt immer gewisse Herausforderungen mit sich, beispielsweise das Zurechtfinden in der Stadt oder die Integration im neuen sozialen Umfeld. Bis auf die wenigen Kommunikationsschwierigkeiten, die vor allem dem ungewohnt starken »American Accent« geschuldet sind, würde ich sagen, dass mir dies gut gelungen ist. Ich habe die Menschen in San Francisco als sehr hilfsbereit, offen und tolerant erlebt, was mir das Ankommen und das Zurechtfinden in dem Alltagschaos erleichterte.

Bei meiner Gastfamilie habe ich mich stets willkommen und zuhause gefühlt. In den vier Monaten konnte ich eine tiefe Beziehung zu dem Pärchen aufbauen und werde es eines Tages wieder besuchen.

Mein kulturelles Wissen über die Stadt San Francisco und den Staat Kalifornien haben sich erweitert. Ich konnte einen tiefen Einblick in das Alltagsgeschehen erzielen und verbesserte meine Sprachkenntnisse. Ich verstehe nun, warum die Amerikaner wenig Bürgersteige oder ein schlecht ausgebautes Transportsystem haben und welche Bedeutung hingegen ihre großen Autos neben der klassischen Fortbewegung noch haben, nämlich Raum für Intimitäten, das Gefühl von Unabhängigkeit und Freiheit. Auch auf politischer Ebene wurde oft diskutiert und ich verstehe nun einige soziale und kulturelle Hintergründe besser als zuvor. Mich selbst in einer anderen Kultur zu erleben, half mir, meine eigene kulturelle Herkunft besser zu verstehen und mich mit ihr zu identifizieren.

In Bezug auf mein Studium durfte ich wertvolle Erfahrungen im Umgang mit beeinträchtigten Menschen und dem Einsatz von künstlerischen Medien machen. Ich habe mich in der Einrichtung von Anfang an willkommen gefühlt. Zunächst hatte ich einige Schwierigkeiten damit, meine Rolle als Praktikantin zu finden. Dies änderte sich jedoch nach den ersten Wochen und ich fühlte mich schnell in die „creative family“ integriert. Besonders gefiel mir der offene, respektvolle Umgang miteinander. Ich hatte stets das Gefühl, die KünstlerInnen gehen ihrer Tätigkeit gerne nach.

Da in der Einrichtung mit vielen verschiedenen Materialien gearbeitet wird, beispielsweise mit Wasser- oder Acrylfarben, mit Ton oder mit einfachen Alltagsgegenständen, konnte ich mein Methodenrepertoire erweitern und mich in für mich unbekannten Gebieten ausprobieren. Ich hatte also auch die Möglichkeit zur künstlerischen Selbsterfahrung.

Ein weiterer wichtiger Aspekt war der Einblick in die Organisation von Kunstausstellungen, auch auf internationaler Ebene. Den Menschen wird in einem sicheren und unterstützenden Rahmen ermöglicht, einer Arbeit nachzugehen und die Werke zu vermarkten, ohne dabei vom Kunstmarkt ausgebeutet zu werden. Durch das Praktikum konnte ich einen Einblick in interne Prozesse und Strukturen bekommen und meine Kenntnisse über das Projekt- und Marketingmanagement in sozialen Institutionen vertiefen.

Ich denke, die wichtigste Erkenntnis war für mich jedoch die Beobachtung, dass ein Setting mit diesem Konzept Raum für eine tiefgründige therapeutische Erfahrung ermöglichen und  dass ein künstlerischer Akt eine Auswirkung auf die Eigenwahrnehmung und das Ausdrucksvermögen haben kann.

In Bezug auf meine zukünftige Berufsrolle als Kunsttherapeutin sehe ich mich in meinem Wunsch, mit behinderten Menschen künstlerisch zu arbeiten, bestätigt. Das Praktikum bei „Creativity Explored“ hat einen wichtigen Beitrag dazu geleistet.

Beim Deutschen Akademischen Amt (DAAD) bedanke ich mich hiermit für die finanzielle Unterstützung durch das PROMOS-Stipendium und möchte auch andere Interessenten dazu ermutigen, sich für ein Stipendium zu bewerben.