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Erlaubt

Arabisch-jüdischen Kulturzentrum Beit HaGefen, Haifa

Judika Vollmer
Auslandspraktikum: Wintersemester 2022/23

Bachelor Expressive Arts in Social Transformation (EAST)

Mein Praxissemester ist ein Teppich, gewebt aus Geschichten.

Es ist keiner dieser Teppiche, die ein bestimmtes Muster haben, es ist ein komplexes Durcheinander an Geschichtsfäden.

Haifa, die Stadt in der ich lebte, ist eine der wenigen mixed cities in Israel–das heißt, eine Stadt in der so wohl ein signifikanter Anteil der Einwohner*innen arabisch als auch jüdisch ist. Ein Teilnehmer eines Workshops erzählt dazu folgende Geschichte: „Ich bin in einer Kleinstadt in der Nähe von Haifa aufgewachsen. In Haifa war ich zwar immer mal wieder als Kind, aber meine Leben hat sich weitestgehend in der Kleinstadt abgespielt. Jetzt komme ich, seit ich die Oberstufe besuche, jeden Tag nach Haifa. Am Anfang war ich wirklich erstaunt und überrascht, dass es möglich ist, dass sowohl arabische als auch jüdische Menschen in der gleichen Stadt wohnen können und sogar Alltag miteinander teilen. Das kannte ich davor nicht und es fasziniert mich immer noch.“

Das Kulturzentrum Beit HaGefen setzt sich schon seit den 60er Jahren dafür ein, mit Kunst und Kultur die Bewohner*innen Haifas, aber auch ganz Israels dabei zu unterstützen, in einen guten und friedvollen Kontakt miteinander zu treten. Ein Weg dafür ist, den Austausch von Geschichten zu fördern. Dabei habe ich auf ganz unterschiedliche Weise mitgeholfen.

Ich schraube, ich schleife, ich schneide. Ich helfe dabei, eine Kunstinstallation in der Galerie des Kulturzentrums aufzubauen. Eine Gruppe von acht arabischen und jüdischen israelischen Künstlerinnen hat sich über ein Jahr hinweg getroffen und über Koexistenz gesprochen. Nun entsteht eine Installation, die die Geschichte einer Tabakfabrik erzählt, die es einst auf den Bergen von Haifa gab und von der heute nur noch Ruinen zeugen. Es ist aber nicht nur die Geschichte einer Fabrik, es ist die Geschichte einer Gesellschaft, eine Geschichte über Zusammenarbeit, Krieg, Vertreibung und Koexistenz. Die Künstlerinnen möchten diese Geschichte in die Gegenwart bringen, weil sie davon überzeugt sind, dass die Geschichten unserer Vorfahren auch für uns relevant sind.

Ichbereite vor, ich erkläre, ich frage nach. Ich führe künstlerische Aktivitäten in verschiedenen Gruppen des Kulturzentrums durch–in einer arabisch-jüdischen Frauengruppe und in Senior*innengruppen. Die Senior*innen freuen sich, Gemeinschaft zu haben.Während der Aktivitäten erzählen sieGeschichten aus ihrem Leben und kommen durch die Geschichten der anderen in einen Dialog.

Ich denke nach, ich bespreche, ich schreibe. Ich entwickelt ein Konzept für künstlerische Aktivitäten in der Ausstellung des Kultur-Bildungs-Department. Es sind Aktivitäten, die an bereits in der Ausstellung präsente Fragen anknüpfen-und die dabei helfen sollen, über die eigene Identität ins Gespräch zu kommen. Und woran kann man die eigene Identität festmachen, wenn nicht an Geschichten, die von dem eigenen Leben, dem Umfeld, der Prägung erzählen?

Ich beobachte, ich nehme teil, ich zeichne. Ich gestalte eine künstlerische Dokumentation des jährlich veranstalteten Holiday-of-Holidays Festivals, bei seit 30 Jahren religionsübergreifend das Feiern gefeiert wird. Das Festival ist ein Ausdruck des Strebens danach, die Geschichte mitzuschreiben und zu beeinflussen. Das Team des Kulturzentrums und viele Leute, die mit ihm kooperieren, stecken eine Menge Energie und Motivation darein, die zukünftigeGeschichte nicht denen zu überlassen, die für ein Gegeneinander sind, sondern Begegnung zu ermöglichen, sodass ein Miteinander immer wieder neu entstehen kann.

Ich trinke Kaffee, fahre Bus, sitze am Strand. Überall in meinem Alltag treffe ich Menschen und trete in eine Begegnung mit ihnen. Was ich daraus mitnehme, sind Geschichten, die ich erzählt bekomme–lustige Geschichten, traurige Geschichten, beeindruckende Geschichten, Geschichten der Hilflosigkeit, der Wut, des Stolzes, der Zuversicht. Ich webe meinen Teppichaus den vielen Geschichten, die ich mitbekomme. Was entsteht, ist ein komplexes Bild aus Geschichten und Narrativen, die teilweise völlig gegensätzlich und doch alle für die Geschichtenerzählenden wahr sind.

Ich habe im Rahmen meines Praxissemesters im Studiengang EAST in dem arabisch-jüdischen Kulturzentrum Beit HaGefen in Haifa, Israelgearbeitet. Dank des Stipendiums von PROMUS war es möglich, dass ich 5 Monate vor Ort sein und damit einen tieferen Einblick bekommen konnte.Während meiner Zeit dort habe ich vielen unterschiedlichen Geschichten zugehört, dabei geholfen, dass Geschichten hörbar und sichtbar werde und meine Geschichte mit den Geschichten von anderen verknüpft.Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich diese wertvolle Erfahrung machen konnte.