Der Übergang zur Elternschaft ist geprägt von vielen Herausforderungen und Veränderungen, die Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der (werdenden) Eltern haben können. Bislang liegt der Fokus der Forschung zu peripartaler psychischer Gesundheit auf Müttern. Mit wachsender Beteiligung der Väter an der Kinderbetreuung steigt jedoch auch das Forschungsinteresse an paternaler peripartaler psychischer Gesundheit.
In ihrem Artikel präsentieren Prof. Dr. Garthus-Niegel und Kollegin eine Übersicht über den derzeitigen Forschungsstand zu peripartalen psychischen Erkrankungen in (werdenden) Vätern. Am meisten Evidenz liegt zu paternaler perinataler Depression vor, jedoch gibt es auch einige Studien zu Angsterkrankungen, Zwangserkrankungen, sekundärer Posttraumatischer Belastungsstörung, bipolar-affektiven Störungen und Erkrankungen des Psychosespektrums. Die Forschungslage zeigt, dass erhöhte Stresslevel und psychische Erkrankungen von Eltern negative verhaltens- und entwicklungsbezogene Auswirkungen auf die Kinder haben können. Daher besteht auch bei Vätern ein Bedarf für präventive Maßnahmen, die jedoch bisher wenig erforscht sind.
Der Artikel unterstreicht die Relevanz der weiteren Forschung zu peripartalen psychischen Erkrankungen bei (werdenden) Vätern sowie die Entwicklung von geschlechtsspezifischen Maßnahmen für Screening, Diagnostik, Prävention und Therapie.
Gemeinsam mit Prof. Dr. Sarah Kittel-Schneider (Department of Psychiatry and Neurobehavioral Science, University College Cork, Irland) veröffentlichte Prof. Dr. Susan Garthus-Niegel den Artikel »Väter und die Psyche: Das übersehene Elternteil?« in der Fachzeitschrift HebammenWissen.