Die Implantation einer Knieendoprothese belegt Platz 8 der 20 häufigsten Operationen in Deutschland. Allein im Jahr 2023 wurden in Deutschland 229.551 Knieendoprothesen implantiert. Studien zeigen, dass die Patient:innen immer jünger zum Zeitpunkt der Operation sind. Die Zufriedenheit der Patient:innen nach so einem Eingriff ist hoch, dennoch sind 8 bis 15% der Patient:innen, je nach Studie, ein Jahr nach der Operation unzufrieden.
Patient:innenzufriedenheit ist ein wichtiges Patient-Reported Outcome (PRO), das oft zusammen mit anderen Patient-Reported Outcome Measures (PROMS) zu unterschiedlichen Zeitpunkten nach orthopädischen Eingriffen erfasst wird.
In der aktuellen Studie wurden Daten aus einer multizentrischen RCT analysiert, an der neun Kliniken deutschlandweit teilgenommen haben. Prof. Dr. Carlos Marques (IIES) war für die Implementierung und Durchführung der Studie in einer der teilnehmenden Kliniken verantwortlich. Gemäß ihrer Zufriedenheit 12 Monate nach dem Eingriff und dem Erreichen einer minimalen klinischen Verbesserung (MCID) der Kniefunktion, wurden die Patient:innen in vier Gruppen geclustert. Die Diskrepanz zwischen Patient:innenzufriedenheit und den funktionellen Ergebnissen wurde untersucht und signifikante Prädiktoren der Gruppenzugehörigkeit wurden ermittelt.
Die Studie ist hochrelevant für Mediziner:innen und Physiotherapeut:innen, die Patient:innen mit einer Arthrose im Kniegelenk vor oder nach Implantation einer Knieendoprothese begleiten. Die Publikation »Satisfied with the worst health outcomes or unsatisfied with the best: explaining the divergence between good patient-reported outcomes and low satisfaction and vice versa among knee arthroplasty patients – a retrospective cohort study« erschien im Journal of Orthopedic Surgery and Research.