Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) in der postpartalen Phase wurden bislang nur unzureichend erforscht. Prof. Dr. Susan Garthus-Niegel und Kolleginnen untersuchten mithilfe von Daten der INVITE-Studie die Behandlungs- und Beratungspräferenzen von 3.874 Frauen nach der Geburt. Dabei wurden Frauen mit und ohne Symptome einer postpartalen PTBS einbezogen, wobei zwischen geburtsbezogener und generalisierter PTBS unterschieden wurde.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Frauen mit geburtsbezogenen PTBS-Symptomen eine insgesamt geringere Präferenz für Beratungs- und Behandlungsangebote aufwiesen. Besonders deutlich wurde dies bei psychotherapeutischen Dienstleistungen, die von dieser Gruppe weniger bevorzugt wurden als von Frauen ohne PTBS-Symptome. Frauen mit einer generalisierten PTBS hingegen zeigten eine höhere Präferenz für alle Formen von Unterstützungsangeboten.
Die Studie legt nahe, dass Frauen je nach Vorhandensein von PTBS-Symptomen verschiedene Beratungs- und Behandlungsangebote bevorzugen. Diese Erkenntnisse betonen die Wichtigkeit, maßgeschneiderte Angebote für betroffene Frauen zu entwickeln, um deren Wohlbefinden und Lebensqualität gezielt zu fördern.
Die Studie »Treatment and counselling preferences of postpartum women with and without symptoms of (childbirth-related) PTSD: findings of the cross-sectional study INVITE« wurde in BMC Pregnancy and Childbirth publiziert.