Die Studie untersuchte die 12-Monats-Prävalenz von Gewalt in Paarbeziehungen (IPV) bei Frauen und Männern mit Schwerpunkt auf psychischen, physischen und sexuellen Gewaltformen während der COVID-19-Pandemie. Daten von 737 Teilnehmer:innen der Substudie DREAMCORONA, die zwischen Mai 2020 und Februar 2021 erhoben wurden, zeigten, dass psychische IPV bei 48,5 % der Frauen und 39,4 % der Männer am häufigsten vorkam, während körperliche und sexuelle IPV weniger häufig auftraten. Die meisten Befragten berichteten, dass sich die IPV-Viktimisierung während der Pandemie nicht verändert hatte, obwohl einige eine erhöhte Häufigkeit bestimmter IPV-Verhaltensweisen der Partner:innen berichteten. Eine höhere Beziehungszufriedenheit war mit weniger IPV-Viktimisierung assoziiert, während höhere Symptome von eigenem Ärger und Feindseligkeit mit erhöhter IPV assoziiert waren. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit von Interventionen zur Förderung gesunden Beziehungsverhaltens und des emotionalen Wohlbefindens, um das Risiko von IPV in Krisenzeiten zu verringern.
Der Artikel von Mojahed et al. »Prevalence and risk factors of intimate partner violence during the COVID-19 pandemic: Results from the population-based study DREAMCORONA« erschien im Journal PLOS ONE.