Der Dritte-Person-Effekt beschreibt die Tendenz, den Einfluss von Massenkommunikation auf andere (»dritte Personen«) als stärker einzuschätzen als auf sich selbst, was in bisherigen Untersuchungen belegt wurde. Für erwünschte Massenkommunikationsbotschaften (z. B. Non-Profit-Werbung) wurde ein Erste-Person-Effekt postuliert, der von einer stärkeren Beeinflussbarkeit der eigenen Person ausgeht und als Ausdruck einer Selbstaufwertung erklärt werden könnte. Allerdings wurde dieser Effekt nicht gefunden, was an Unklarheiten hinsichtlich der »Wirkung« wünschenswerter Botschaften liegen könnte. In einer aktuellen Arbeit präsentieren Prof. Dr. Roman Soucek und Kolleg:innen Reanalysen von Daten aus zwei Meta-Analysen, welche nicht nur den bekannten Dritte-Person-Effekt replizieren, sondern auch einen Erste-Person-Effekt für erwünschte Botschaften finden.
Die Studie »The first-person effect. A reconsideration of two meta-analyses« erschien im Journal PloS one und ist frei verfügbar.