Die Huntington’sche Erkrankung, auch als Chorea Huntington bezeichnet, ist eine monogenetische neurodegenerative Erkrankung, die bis heute unheilbar ist. Patient:innen leiden an einer Zerstörung bestimmter Areale des Gehirns, die durch mutiertes, fehlgefaltetes Protein Huntingtin (mHTT, mutiertes HTT) ausgelöst wird. Chorea Huntington äußert sich mit fortschreitender Erkrankung in unwillkürlichen, unkoordinierten Bewegungen bei gleichzeitig schlaffem Muskeltonus, mündet in Demenz und führt schließlich zum Tod.
Die Forschenden entdeckten unter der Federführung von Prof. Alexander Prigione der Universität Düsseldorf, dass in Organoide eingebrachtes mHTT eine frühe Neuroentwicklungssignatur verändert. Dies geht mit Dysregulation des Proteins coiled-coil-helix-coiled-coil-helix domain containing 2 (CHCHD2) einher, eines Transkriptionsfaktors, der an der integrierten mitochondrialen Stressreaktion beteiligt ist. Die neuronale Entwicklungsstörung führt außerdem zu einer veränderten neurometabolischen Programmierung durch CHCHD2, welches als frühes Interventionsziel bei Chorea Huntington dienen könnte.
Der Artikel »Mutant huntingtin impairs neurodevelopment in human brain organoids through CHCHD2-mediated neurometabolic failure« erschien im Journal Nature communications und ist frei verfügbar.