Dr. Yulia Kostritskaia und das Team um Prof. Dr. Tobias Stauber am Institute for Molecular Medicine (IMM) publizieren eine Studie zum physiologischen Aktivierungsweg des volumen-regulierten Ionenkanals LRRC8/VRAC. Dieser Ionenkanal spielt eine bedeutende Rolle bei der Regulierung des Volumens von Zellen, wenn diese osmotisch anschwellen. Neben der Regulierung des Zellvolumens liegt die Funktion von LRRC8/VRAC zahlreichen weiteren physiologischen Prozessen zugrunde. Daher ist es wichtig zu verstehen, wie dieser Kanal aktiviert werden kann, wenn sich das Zellvolumen nicht ändert. Die Bedeutung wird durch die Tatsache unterstrichen, dass LRRC8/VRAC Antibiotika und Krebsmedikamente in die Zelle leiten kann. Eine Manipulation der Kanalaktivierung würde somit neue Therapiemöglichkeiten eröffnen.
Die Forschenden am IMM fanden durch elektrophysiologische Aufzeichnung und optische Überwachung der Kanal-Aktivität heraus, dass die LRRC8/VRAC-Aktivierung durch sogenannte G-Protein-gekoppelte Rezeptoren vermittelt wird. Diese Eiweiße befinden sich in der Zellmembran und lösen bei der Bindung durch Botenstoffe von außerhalb der Zelle eine Signalkaskade in der Zelle aus. Alles in allem bedeutet dies, dass man durch die Manipulation von G-Protein-gekoppelten Rezeptoren die LRRC8/VRAC-Aktivierung unter physiologischen Bedingungen kontrollieren kann.
Der Artikel »Sphingosine-1-phosphate activates LRRC8 volume-regulated anion channels through Gβγ signaling« erschien im Journal of Physiology und ist frei verfügbar.