Prof. Dr. med. habil. Ulf Baumgärtner
Professur für Physiologie/Physik
Fon: 040.361 226 43212
E-Mail schreiben
Biography
Ulf Baumgärtner studierte am Universitätskrankenhaus Eppendorf Humanmedizin und promovierte am Physiologischen Institut (Thema »Schmerz«; Prof. Dr. Dr. B. Bromm). Im Anschluss begann er seine klinisch-neurophysiologische Tätigkeit in der Neurophysiologie und der Neurologie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Physiologie und Pathophysiologie wirkte er an verschiedenen Forschungsprojekten zur Schmerzverarbeitung im Gehirn mit. Im Rahmen der Neugründung der Vorklinischen Medizin in Mannheim erfolgte 2007 der Wechsel an den Lehrstuhl für Neurophysiologie der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg. Nach mehrjähriger Arbeit in der neurowissenschaftlichen Forschung und der Lehre (Abt. Prof. Dr. R.-D. Treede) wurde Herrn Baumgärtner nach Abschluss der kumulativen Habilitation (Thema: Kortikale Repräsentation von Somatosensorik und Schmerz) 2013 die Lehrbefugnis für das Fach Physiologie erteilt. 2016 erfolgte die Verleihung der Bezeichnung »außerplanmäßiger Professor« an der Universität Heidelberg.
2019 erhielt er den Ruf auf die hiesige Professur für das Fach Physiologie an der Fakultät Medizin und ist seit November 2019 an der MSH Medical School Hamburg tätig.
Lehrtätigkeiten
Ulf Baumgärtner erlangte ausführliche Lehr- und Prüfungserfahrung an der Universität Mainz im Unterricht von Studierenden der Human- und Zahnmedizin für das Fach Physiologie sowie an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg im Mannheimer reformierten Curriculum für Medizin (MaReCuM). Dazu kamen Vorlesungen und Seminare im Rahmen der internationalen englischsprachigen Studiengänge »Neurobiology« (IZN Heidelberg) und im Masterstudiengang »Translational Medical Research« (Mannheim).
Die ärztlich-klinische Lehrtätigkeit umfaßte Vorträge und Hands-on-Kurse auf verschiedenen Veranstaltungen (Kongresse, Fortbildungsveranstaltungen einzelner Abteilungen in Krankenhäusern zum Thema »Schmerz«). Seit 2019 ist er Mitglied der Fortbildungskommission der Deutschen Schmerzgesellschaft. 2022 wurde ihm von der Ärztekammer Hamburg die Weiterbildungsbefugnis für die Facharztausbildung im Gebiet »Physiologie« erteilt.
Forschungsschwerpunkte
Schon während des Studiums begeisterte er sich für die komplexen Funktionen des Gehirns, insbesondere bei der Verarbeitung von Schmerzen. Im Rahmen seiner Promotionsarbeit beschäftigte er sich mit der abnehmenden Wirksamkeit von Opiaten bei Dauergabe in der Schmerztherapie von Patienten mit starken Schmerzen. Während und nach seiner Habilitation untersucht(e) er, wie Schmerzreize und andere Sinnesreize im Gehirn verarbeitet werden und wodurch die Verarbeitung moduliert werden kann. Die eingesetzten neurowissenschaftlichen Methoden umfassen dabei die klassische Psychophysik, neurophysiologische (EEG, MEG) und Bildgebungsmethoden (fMRT; PET). An der MSH ist er Mitglied im Forschungsinstitut ICAN (Institute for Cognitive and Affective Neuroscience).
Folgende Themen stehen im Mittelpunkt der Forschung:
- Kortikale Repräsentation von Schmerz und Somatosensorik
- Schmerzverarbeitung bei Patientinnen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung
- Mechanismen des neuropathischen Schmerzes
- Evozierte Potentiale bei neurologischen Erkrankungen (klinische Neurophysiologie)
Ulf Baumgärtner veröffentlichte zu den oben genannten Themen über 60 Artikel in internationalen Zeitschriften im peer-review Verfahren, die im Web of Science gelistet sind, sowie Buchartikel. Diese Arbeiten entstanden in Kooperation mit benachbarten Instituten und nationalen Partnern (Mainz, Mannheim / Heidelberg, München) bzw. internationalen Partnern (Brüssel, Rom, Oxford, London, Baltimore, Phoenix).
2003 erhielt er den Förderpreis für Schmerzforschung, 1. Preis, Kategorie klinische Forschung.
Er hielt ca. 180 wissenschaftliche Vorträge im In- und Ausland und organisierte Workshops und Symposien auf internationalen Tagungen zum Thema Schmerz bzw. Neurowissenschaften.
Gutachtertätigkeit
Er fungiert als Gutachter im peer-review Verfahren (z.B. Journal of Neuroscience, Brain, Neurology, Pain, Scientific Reports, PlosOne, Neuroimage, Brain Stimulation, Annals of Neurology) und ist Mitglied in den Editorial Boards dreier Zeitschriften aus den Bereichen Physiologie, klinische Neurophysiologie und Schmerz. Er fungiert ferner als Gutachter für verschiedene nationale und internationale Institutionen zur Vergabe von Forschungs-Fördermitteln an Einzelpersonen und Forschungsinstitutionen.
Publikationen