Prof. Dr. habil. Parvana Hajieva
Professur für Biochemie / Chemie
Fon: 040.361 226 43203
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Biographie
Parvana Hajieva hat Biochemie an der Staatlichen Universität Baku in Aserbaidschan studiert und am Zentrum für Kernmagnetische Resonanz der Chemischen Fakultät der Universität Florenz in Italien promoviert. Nach der Promotion forschte sie in der Arbeitsgruppe Neurodegeneration am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München und anschließend am Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. Im Jahr 2006 wurde sie am Institut für Pathobiochemie der gleichen Universität Leiterin einer Arbeitsgruppe, welche sich mit dem Thema »Oxidativer Stress, Antioxidantien und Mitophagie« beschäftigte. Im Jahr 2016 habilitierte sie im Fach Biochemie zum Thema »Oxidative Neurodegeneration und Neuroprotektion« an der Universitätsmedizin Mainz. Im gleichen Jahr erhielt sie einen Ruf auf die Stiftungsprofessur für Pathobiochemische Adaptation (Corona Stiftung des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft) am Institut für Pathobiochemie der Universitätsmedizin Mainz und leitete dort die Forschungsgruppe »Zelluläre Adaptation und Metabolismus«. Seit Oktober 2019 ist sie Professorin für Chemie und Biochemie an der MSH Medical School Hamburg.
Lehrtätigkeiten
Als Dozentin des Instituts für Pathobiochemie der Universitätsmedizin Mainz hat Parvana Hajieva umfangreiche Erfahrung in der vorklinischen curricularen Lehre für Studierende der Humanmedizin und Zahnmedizin gesammelt. Seit 2009 war sie Mitglied und später auch Vorsitzende der Prüfungskommission im Ersten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung (»Physikum«). Des Weiteren hat sie medizinische Doktorarbeiten zur Erlangung des Dr. med. betreut und war ad hoc-Gutachterin in Habilitationsverfahren verschiedener Fachdisziplinen an der Universitätsmedizin Mainz.
Im biomedizinischen Feld hat sie Bachelor- und Masterarbeiten in klassischen und Modul-Studiengängen der Fächer Biologie, Chemie und Pharmazie angeleitet sowie Doktorarbeiten zu Erlangung des Dr. rer. nat. betreut. Sie war Principal Investigator im MD/PhD-Programm TransMed der Universitätsmedizin Mainz.
Seit dem Wintersemester 2019/2020 lehrt sie Chemie und Biochemie/Molekularbiologie im Studiengang Humanmedizin an der MSH Medical School Hamburg.
Frau Prof. Dr. Parvana Hajieva wurde zum Juli 2022 zum Mitglied der medizinischen Sachverständigenkommissionen beim IMPP (Prüfungsbereich "Chemie für Mediziner" und "Biochemie und Molekularbiologie") berufen worden. Die Aufgaben der Sachverständigen sind zum einen die Erstellung der Prüfungsfragen für den 1. Abschnitt der ärztlichen Prüfung (M1) und zum anderen die fortlaufende Weiterentwicklung der IMPP-Gegenstandskataloge.
Forschungsschwerpunkt
Im Zentrum der Forschungsinteressen von Parvana Hajieva stehen die adaptiven biochemischen Fähigkeiten des Gehirns. Dieses ist bei akuten und degenerativen Erkrankungen, aber auch während des normalen Alterungsprozesses verschiedenen Arten von molekularem Stress wie Oxidativem Stress, Proteotoxischem Stress oder Stress durch Unterversorgung mit Sauerstoff und Glucose ausgesetzt. Solche Arten von Stress führen in Neuronen und Gliazellen zu unterschiedlichen Antworten, die im Idealfall adaptiv sind, also den ursächlichen Stress minimieren. Adaptive Antworten benötigen jedoch einerseits Zeit, die oftmals nicht zur Verfügung steht, und andererseits neigen primäre adaptive Antworten zu überschießenden Reaktionen oder zur Chronifizierung, was zum langfristigen Krankheitsfortschritt beitragen kann. Ein besseres Verständnis dieser Vorgänge und der beteiligen Regulationsmechanismen könnte bei Erkrankungen wie der Parkinsonschen Krankheit und den altersassoziierten Demenzen von großem therapeutischem Wert sein. Die Arbeitsgruppe von Parvana Hajieva ist interdisziplinär ausgerichtet und kooperiert aktiv mit nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen.
Parvana Hajieva ist Gutachterin für nationale und internationale Forschungsförderer und zahlreiche wissenschaftliche Fachzeitschriften und engagiert sich bei einigen dieser Zeitschriften im Editorial Board. Sie ist Mitglied der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM) und der Neurowissenschaftlichen Gesellschaft (NWG).
Publikationen