Prof. Dr. rer. nat. Heidi Olzscha, AFHEA
Professur für Biochemie
Fon: 040.361 226 43303
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Prof. Dr. rer. nat. Heidi Olzscha, AFHEA
Professur für Biochemie
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Nach ihrem Abitur am Christianeum in Hamburg studierte Heidi Olzscha Biochemie und Molekularbiologie an der Universität Hamburg und fertigte ihre Diplomarbeit am Institut für Klinische Chemie/Laboratoriumsmedizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf an, unterbrochen von einem halbjährlichen Forschungsaufenthalt an der Northwestern University in Evanston/Chicago, US. Daran anschließend war sie Doktorandin am Max-Planck-Institut für Biochemie mit einem Kekulé-Stipendium vom Fonds der Chemischen Industrie Deutschland sowie in einem Graduiertenkolleg des Elite Netzwerkes Bayern und promovierte 2010 in Biochemie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Ab 2011 forschte sie als Stipendiatin eines EMBO long-term Fellowships an Themen der Proteinqualitätskontrolle und posttranslationalen Modifikationen in der Abteilung für Onkologie an der medizinischen Fakultät der Universität Oxford, UK. Sie war zudem von 2013 an als Fulford Junior Research Fellow in Medicine am Somerville College der Universität Oxford tätig und ab 2016 als Celgene Fellow an der medizinischen Fakultät der Universität Oxford. 2018 etablierte sie am Institut für Physiologische Chemie an der medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ihre Arbeitsgruppe mit dem Schwerpunkt Proteinqualitätskontrolle und Proteinopathien. 2021 kehrte sie als Professorin für Biochemie an der medizinischen Fakultät der Medical School Hamburg MSH in ihre Heimatstadt zurück.
Lehrtätigkeiten
Heidi Olzscha sammelte erste Lehrerfahrung als Doktorandin an der Ludwig-Maximilians-Universität München bei der Betreuung biochemischer Praktika. Sie war dann an der medizinischen Fakultät sowie am Somerville College der Universität Oxford intensiv in der Lehre tätig, wobei sie für Studierende der Humanmedizin, Biomedizin und Biochemie Seminare und Vorlesungen gab, sowie die für die Universität Oxford typischen Tutorien leitete. Sie betreute zudem Studierende der Humanmedizin an der Universität Oxford im vorklinischen Demonstrationskurs der Pathologie und war ab 2016 mit der Erstellung von Prüfungsaufgaben für das 3. Jahr FHS Medizin der Option Neurobiologie betraut. Im Jahr 2016 wurde ihr der postnominale Titel AFHEA der Higher Education Academy an der Universität Oxford zuerkannt. Am Physiologischen Institut an der MLU Halle-Wittenberg lehrte sie Biochemie und Molekularbiologie im Studiengang Medizin und Zahnmedizin und war ab 2019 Mitglied in Prüfungskommissionen im Ersten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung (Physikum). Daneben hat sie Bachelor- und Masterstudenten betreut, sowie medizinische und naturwissenschaftliche Doktoranden.
Als Professorin für Biochemie setzt sie ihre Lehrtätigkeit an der Fakultät für Medizin der Medical School Hamburg fort.
Forschungsschwerpunkt
Im Fokus der Forschung von Heidi Olzscha steht die Proteinqualitätskontrolle und deren Auswirkungen auf die Proteostase. So konnte sie unter anderem zeigen, dass amyloide Proteinaggregate solche Proteine sequestrieren können, die im Zellgeschehen Schlüsselpositionen einnehmen können. Sie wies zudem nach, dass aberrante Acetylierung von Proteinen, wie sie in Folge von Behandlungen bei Lymphomen mit Histon-Deacetylase-Inhibitoren stattfindet, zu Proteinfehlfaltung und Perturbation der Proteinqualitätskontrollsysteme führt, was teilweise durch Administration von Inhibitoren für spezifische Bromodomänen-enthaltende Proteine aufgehoben werden kann.
Laufende Projekte der Arbeitsgruppe von Heidi Olzscha umfassen die Erforschung von Proteasom-Shuttlingfaktoren und deren Effekte auf andere Faktoren der Proteinqualitätskontrolle, insbesondere ribosomale Proteine und molekulare Chaperone, dies wird derzeit in Zusammenarbeit mit Alessandro Ori, Leibnitz Institut für Alternsforschung in Jena, untersucht. Es wird zudem der Einfluss auf Proteine analysiert, die zur Fehlfaltung neigen und in Proteinopathien involviert sind, wie der Alzheimer‘schen Erkrankung, Morbus Parkinson oder Chorea Huntington, in Zusammenarbeit mit Matthias Jung, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Heidi Olzscha interessiert dabei auch der Aspekt, wie fehlgefaltete Proteine die Blut-Hirn-Schranke durchqueren können. Dabei wird auch in Kollaboration mit Rüdiger Horstkorte, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der Frage nachgegangen, wie Glykierung die Permeabilität der Blut-Hirnschranke beeinflusst. Im Bereich der posttranslationalen Modifikationen analysiert die Arbeitsgruppe von Heidi Olzscha wie Acetylierung die Proteinqualitätskontrolle beeinflusst und welche Auswirkungen Citrullinierung von Proteinen hat. Kollaborationen bei diesen Projekten bestehen mit der Universität Oxford, Medizinische Fakultät, Abteilung für Onkologie sowie dem Kennedy Institut, Arbeitsgruppe Midwood. Seit 2019 ist Heidi Olzscha zudem im von der DFG geförderten Graduiertenkolleg GRK 2155 ProMoAge mit der Betreuung von naturwissenschaftlichen und medizinischen Doktoranden als Principal Investigator aktiv.
Publikationen