Klinisch und nah an Patient:innen ab dem ersten Semester – unser zukunftsweisendes Ausbildungskonzept
Physiologieausbildung an der MSH
Die Physiologie bildet einen wichtigen Kernbereich der vorklinischen Lehre und beschreibt die Funktionen unseres menschlichen Körpers – von der Zelle bis zum gesamten Organismus. Für das Verständnis von Krankheiten lernen die Studierenden, wie unsere Organe im Gesunden funktionieren. Für welchen klinischen Fachbereich man sich letztlich auch entscheiden mag, das erworbene Wissen in der Physiologie wird lebenslang ein zentraler Bestandteil des ärztlichen Handelns sein.
Begreifbar machen, wie der Körper funktioniert:
- Wie werden Informationen über kurze und lange Strecken im Körper weitergeleitet?
- Wie werden Schmerzreize im Körper verarbeitet?
- Wie und warum fließt das Blut im Körper?
- Schlägt das Herz von ganz allein?
- Warum schlägt das Herz mal schneller und mal langsamer?
- Wie können Schwingungen der Luft („Schall“) oder Photonen („Licht“) in Informationen umgewandelt werden?
- Wie können wir Sauerstoff aus der Luft verwerten und was passiert, wenn dieser mal knapp wird?
- Wie scheidet der Körper selektiv unerwünschte Stoffe aus?
- Welche Vorgänge im Gehirn ermöglichen Bewusstsein, Lernen und Gedächtnis?
Das Team der Physiologie begleitet die angehenden Mediziner:innen an der MSH während ihres vorklinischen Studiums mit dem Ziel, ein umfassendes Bild der zusammenwirkenden Funktionen des menschlichen Körpers zu vermitteln. Mit Hilfe der Lehrenden lernen die Studierenden, zelluläre sowie gewebs- und organspezifische Prozesse kennen und verstehen (Vorlesungen) sowie deren Funktionen zu analysieren (Seminare). Schließlich werden die erworbenen Kenntnisse praktisch durch Messen und Beobachten angewendet (Praktika). In Kombination mit Beispielen pathophysiologischer Veränderungen erlernen die Studierenden zudem wichtige Fähigkeiten für die Diagnostik und anschließende Therapien.
Eine umfangreiche Palette von Messverfahren für Diagnostik und Labor ermöglicht ein praxisnahes vorklinisches Studium. Darüber hinaus wird in Skill Labs mit modernster Ausstattung Raum für das selbstständige Üben der in den Praktika erlernten Methoden gewährt.
Vermittelte Fertigkeiten, Labor- und Analysemethoden:
- Venöse Blutentnahme (Trainingsarm, begleiteter gegenseitiger Selbstversuch)
- Blutgruppenbestimmung, Blutbildanalyse
- Blutdruckmessung (nach Riva-Rocci)
- Gefäßdoppler-Sonographie
- Elektrokardiographie (12-Kanal-EKG, Vektorschleife)
- Phonokardiographie
- Orthostasereaktion mittels Kipptischuntersuchung und Impedanzkardiographie
- Licht-Reflexions-Rheographie (LRR) und Photo-Plethysmographie (PPG)
- Blutgasanalyse (BGA)
- Spirometrie (mittels Pneumotachographen)
- Leistungsphysiologische Diagnostik mittels Spiroergometrie
- Urinuntersuchung (Osmometer, pH-Messung, Photometrie)
- H2-Atemtest
- Elektroenzephalographie (EEG) und evozierte Potenziale (VEP, SEP)
- Elektromyographie (EMG)
- Reflexprüfung (Eigenreflexe, Fremdreflexe)
- Rinne & Weber-Test
- Otoskopie
- Tonschwellenaudiometrie und Tympanometrie
- Visusbestimmung und Perimetrie
- Prüfung der Farbtüchtigkeit (Anomaloskopie)
- Kontaktlose Augeninnendruckmessung
- Ophthalmoskopie
- klinische Sensibilitätsprüfung
- Bestimmung von Warm-, Kalt- und Schmerzschwellen (Thermode, Pinprick, Druckalgometrie)
- Gleichgewichtsprüfung, vestibulärer und kalorischer Nystagmus