In früheren Studien wurde gezeigt, dass Dual-Task-Beeinträchtigungen bei Kindern stärker ausgeprägt sind, als bei jungen Erwachsenen. In der Literatur fehlt es aktuell jedoch noch an Erklärungen für diese verstärkte Beeinträchtigung – darüber hinaus waren frühere Studien nicht aussagekräftig genug in Bezug auf altersbedingte Unterschiede bei potenziellen Kapazitätseinschränkungen bei der zentralen kognitiven Verarbeitung im Verhältnis zu Einschränkungen bei der motorischen Verarbeitung.
In einer aktuellen Studie von Prof. Dr. Tilo Strobach sowie einer Kollegin der Universität Landau wurden daher Kinder und junge Erwachsene durch die Kombination von visuellen und auditiven sensomotorischen Aufgaben in Doppelaufgaben vom Typ der psychologischen Refraktärzeit (PRP) untersucht. Die Ergebnisse wiederholten den Befund, dass Kinder im Vergleich zu jungen Erwachsenen bei Dual-Task-Aufgaben stärker beeinträchtigt sind. Darüber hinaus führten die Manipulationen bei der PRP-Dualaufgabe zu ähnlichen Effekten in beiden Altersgruppen. Somit bestätigten diese Ergebnisse das Vorhandensein von Kapazitätseinschränkungen bei der zentralen kognitiven Verarbeitung, während es keine Verarbeitungseinschränkungen bei der motorischen Verarbeitung zwischen Kindern und jungen Erwachsenen gab.