Die Aufmerksamkeit kann auf die globale oder lokale Ebene eines visuellen Reizes (z. B. Navon-Figur) gerichtet werden. Frühere Studien ergaben verlässliche Kosten für den Wechsel der Ebene von Versuch zu Versuch (d. h. eine schlechtere Leistung, wenn auf die andere Ebene reagiert wurde als in einem früheren Versuch), obwohl die Effekte des Level Cueing auf einen antizipativen Einsatz der Aufmerksamkeit auf die bevorstehende Zielebene hinwiesen.
Um das Zusammenspiel von Aufmerksamkeitsvorbereitung und Persistenz zu untersuchen, wendeten Prof. Dr. Mike Wendt und Kolleg:innen der Helmut-Schmidt-Universität eine Probeversuchsmethode an, von der sie annahmen, dass sie ein hohes Maß an Vorbereitung auf die bevorstehende Zielebene gewährleistet und die stimulusspezifische proaktive Interferenz minimiert. Ihre Ergebnisse legen nahe, dass in der Vorbereitung auf eine Aufgabe mit veränderten Anforderungen der Selektion relevanter Stimulusmerkmale eine Anpassung der Aufmerksamkeitsausrichtung vorgenommen wird, wodurch die zuvor bestehende Einstellung möglicherweise komplett überschrieben wird.
Der Artikel »Preparation and persistence of deploying attention to locations or stimulus structures: Evidence from intermixed probe trials« erschien im Journal Acta Psychologica und ist frei verfügbar.