In mehreren Studien wurde die hohe Verletzungshäufigkeit bei professionellen Ballettänzer:innen bereits nachgewiesen. Dabei fällt auf: fast immer wurden die Verletzungen von Physiotherapeut:innen oder dem/der Trainer:in gemeldet und nur sehr wenige Studien zogen auch Krankheiten oder selbstberichtete psychische Gesundheitsprobleme von Tänzer:innen mit in ihre Untersuchungen ein.
Ziel einer aktuellen Studie von Prof. Dr. Astrid Junge, Anja Hauschild und Kolle:innen war es daher, die Häufigkeit und die Merkmale von selbstberichteten Verletzungen, Krankheiten und psychischen Problemen bei weiblichen und männlichen professionellen Balletttänzern zu analysieren. Zusammenfassend kamen sie zu dem Ergebnis, dass präventive Maßnahmen dringend erforderlich sind, um die Prävalenz von Gesundheitsproblemen und insbesondere Verletzungen bei professionellen Tänzer:innen zu verringern. Maßnahmen zur Verletzungsprävention sollten dabei das Gleichgewicht zwischen der Belastbarkeit professioneller Tänzer und der Arbeitsbelastung bei Training, Proben und Auftritten berücksichtigen.
Die Studie »Health Problems of Professional Ballet Dancers: an Analysis of 1627 Weekly Self-Reports on Injuries, Illnesses and Mental Health Problems During One Season« erschien im Journal Sports Medicine und ist frei verfügbar.