Neue Ansätze in der Forschung beschreiben Psychopathie heute nicht mehr nur über kriminelles Verhalten, sondern über bestimmte problematische Persönlichkeitsmerkmale wie Rücksichtslosigkeit (Antagonismus), Impulsivität (Enthemmtheit) und Furchtlosigkeit. Diese Merkmale werden auch im DSM-5-Alternativmodell für Persönlichkeitsstörungen berücksichtigt.
Eine aktuelle Studie von Prof. Dr. Silvia Gubi-Kelm, Prof. Dr. Dahlnym Yoon sowie den Doktorandinnen Theres Volz und Finja Mäueler untersucht, ob belastende Kindheitserfahrungen (wie Missbrauch oder Vernachlässigung) solche Merkmale beeinflussen. Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere emotionaler Missbrauch die Entwicklung antisozialer Persönlichkeitsmerkmale zu fördern scheint. Die Ergebnisse zeigen auch, dass bestehende Vorstellungen von Psychopathie überdacht und neu geprüft werden sollten.