Das parasoziale Involvement gegenüber Influencern (kurz PII) in sozialen Medien hat in den letzten Jahren rapide zugenommen. Über die Auswirkungen dieser Entwicklung ist derzeit nur wenig bekannt, da es u. a. an psychometrisch evaluierten Messinstrumenten mangelt, die die Nuancen von PII erfassen.
Das Forschungsprojekt, an dem Prof. Dr. Sonja Bröning, Diana Pistoll (beide MSH) sowie Prof. Dr. Andreas M. Brandmaier von der MSB, viele MSH-Studierende und Dr. Johanna Degen von der Europa-Universität Flensburg mitwirken, geht davon aus, dass im Sinne der Compensatory use theory ein Beziehungsersatz entsteht, wenn Influencer-Content intensiv genutzt wird. Dies könnte erhebliche Folgen für die Beziehungsfähigkeit in der realen Welt haben. Um dies zu untersuchen, entwickelten die Forschenden den Fragebogen »Parasocial Influencer Involvement Scale« (PIInS). Die Ergebnisse der ersten Validierungsstudie weisen auf mögliche psychologische Mechanismen und damit verbundene Risiken des parasozialen Engagements mit Influencern hin und betonen die Notwendigkeit von Prävention und weiterer Forschung.
Die Arbeit »Where you lead, I will follow: Developing a new measure for studying parasocial involvement with influencers« erschien in der einflussreichen Zeitschrift Cyberpsychology und ist frei verfügbar.