Postpartale Frauen sind einem erhöhten Risiko für Partnerschaftsgewalt ausgesetzt, was schwerwiegende psychische und physische Folgen für die Frauen selbst sowie die Bindung zu ihrem Kind haben kann.
Prof. Dr. Susan Garthus-Niegel und Kolleginnen untersuchten anhand von Daten der INVITE-Studie, welche Hilfsangebote von 3,509 postpartalen Frauen mit und ohne Erfahrungen mit Partnerschaftsgewalt bevorzugt werden, um die spezifischen Bedürfnisse dieser Frauen in der Gesundheitsversorgung besser zu verstehen. Dabei wurde zwischen psychosozialen und medizinischen Dienstleistungen sowie der Versorgung durch Hebammen unterschieden. Zudem wurde die Art der Kommunikation während der Dienstleistungen in direkte (z. B. persönliche Gespräche oder Videokonferenzen) und indirekte (z. B. Chats oder E-Mails) Kommunikation unterteilt.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Frauen, die von Partnerschaftsgewalt betroffen sind, alle drei Dienstleistungskategorien seltener in Anspruch nehmen würden. Zudem bewerteten sie Angebote mit direkter Kommunikation negativer als Frauen ohne Partnerschaftsgewalt-Erfahrungen. Hinsichtlich der indirekten Kommunikation ergab sich jedoch kein Unterschied zwischen den Gruppen.
Diese Erkenntnisse sind entscheidend für die Entwicklung gezielter Hilfsangebote für von Partnerschaftsgewalt betroffene Frauen. Die Studie »Service preferences among postpartum women (non-)affected by different types of intimate partner violence: insights from the cross-sectional study INVITE« wurde in BMC Public Health publiziert.