Mit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie im März 2020 mussten Eltern ihre Familienroutinen umorganisieren, da sich Arbeitsbedingungen drastisch veränderten und externe Kinderbetreuung eingeschränkt bzw. zeitweise gar nicht verfügbar war. Schon vor der Pandemie gab es Indizien: Die Art und Weise, wie Eltern die Hausarbeit und die Kinderversorgung unter sich aufteilen, kann sich auf ihre Beziehungszufriedenheit auswirken. Bislang gab es jedoch wenige Befunde dazu, welche Rolle pandemiebedingter Stress und Veränderungen in den Familienroutinen für die Veränderungen der Beziehungszufriedenheit von jungen Eltern spielte.
Im Rahmen der längsschnittlichen DREAMcorona-Studie befragten Prof. Dr. Susan Garthus-Niegel und ihre Arbeitsgruppe 564 Mütter und Väter einmal vor und zweimal während des ersten Jahres der COVID-19-Pandemie. Latente Wachstumskurvenmodelle (LGCM) ergaben keine generellen signifikanten Veränderungen der Beziehungszufriedenheit der Eltern über die Zeit. Mütter erlebten jedoch einen Abfall in der Beziehungszufriedenheit, wenn sie berichteten, dass sie im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie mehr Hausarbeit machten, sowie eine Steigerung der Beziehungszufriedenheit, wenn sie berichteten, dass ihr Partner mehr Kinderversorgung übernahm. Bei Vätern wurden keine derartigen Effekte festgestellt.
Die Studie erschien bei PLOS ONE und ist frei zugänglich.