Negative Geburtserfahrungen sind nicht selten, jedoch ist noch wenig darüber bekannt, welche Faktoren das Risiko einer negativen Geburtserfahrung in gebärenden Frauen erhöhen.
Das Ziel dieser Arbeit war es, die Rolle von Kindheitstraumata und Bindungsrepräsentationen von erstgebärenden Frauen als Prädiktoren für deren Geburtserfahrung zu bestimmen. Hierfür wurden 193 erstgebärenden Frauen in der Schwangerschaft mit einem Fragebogen zu adversen Kindheitserfahrungen (Adverse Childhood Experiences Questionnaire) und einem Interview zur Bindungsrepräsentation (Adult Attachment Interview) befragt. Drei Monate nach der Geburt wurden sie zudem über ihre Geburtserfahrung befragt.
Als Prädiktoren einer negativen Geburtserfahrung wurden körperliche Vernachlässigung in der Kindheit sowie Substanzmissbrauch der Eltern identifiziert. Die mütterliche Bindungsrepräsentation hingegen war nicht assoziiert mit der Geburtserfahrung.
Die Ergebnisse unterstreichen die Relevanz einer respektvollen und traumainformierten peripartalen Versorgung. Der Artikel »The role of childhood trauma and attachment state of mind in mothers’ birth experiences« erschien in Attachment & Human Development.