Die INVITE-Studie untersucht die Präferenzen und Barrieren von Frauen gegenüber Beratungs- und Behandlungsangeboten nach der Geburt, insbesondere im Hinblick auf psychische Belastungen. Gefördert von der DFG und durchgeführt seit November 2020, wurden über 4.000 Mütter in Dresden und Umgebung befragt. Untersucht wurden Aspekte wie Geburtserleben, psychische Gesundheit und Präferenzen für verschiedene Angebote. Die Ergebnisse zeigen eine hohe Präferenz für Hebammen und Familienhebammen bei allen Frauen. Allerdings war dieses Angebot knapp der Hälfte der Teilnehmerinnen nicht bekannt. Für die Praxis lässt sich ableiten, dass das Wissen über und die Verfügbarkeit von Familienhebammen erhöht werden sollte, um die Versorgung von Müttern in schwierigen Lebenssituationen nach der Geburt zu verbessern. Die Information der politischen Entscheidungsträger:innen könnte eine Möglichkeit sein, die Aufmerksamkeit und die Finanzierung für diese Angebote zu erhöhen. Die Ergebnisse unterstreichen die wichtige Rolle von Familienhebammen bei der Unterstützung von belasteten Müttern und plädieren für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit, um Versorgungslücken zu schließen.
Der Artikel von Prof. Dr. Susan Garthus-Niegel (ISM) und Kolleg:innen stellt die Studie INVITE (»INtimate partner VIolence care and Treatment prEferences«) vor und setzt die Ergebnisse in Bezug zum Thema Familienhebammen. Der Beitrag »Familienhebammen: Beliebt, aber nicht überall bekannt« erschien in der April-Ausgabe der Deutschen Hebammen Zeitschrift.