Obwohl sich internetbasierte Interventionsprogramme in bisherigen Studien als effektiv in der Behandlung von Depressionen erwiesen haben, gibt es immer wieder Teilnehmende, die diese Programme vorzeitig beenden. Ein Verständnis davon, wie internetbasierte Interventionsprogramme anwendungsfreundlicher gestaltet werden können, kann dazu beitragen, den Abbruch einer Teilnahme zu vermeiden und so Interventionseffekte zu maximieren.
Gemeinsam mit norwegischen Kolleginnen untersuchte Prof. Dr. Susan Garthus-Niegel die Beweggründe, die bei insgesamt 16 Teilnehmerinnen dazu führten, das internetbasierte Selbsthilfe-Programm zu Depressionen in der Zeit vor und nach der Geburt (»Mamma Mia«) vorzeitig zu beenden. Die Auswertungen qualitativer Interviews zeigten, dass sich die Rückmeldungen derer, die bereits in der Schwangerschaft das Programm beendet hatten, von jenen, die erst in der Zeit nach der Geburt die Teilnahme abbrachen, unterschieden. Beispielsweise befanden mehr der Frauen, die länger teilnahmen, die Intervention als benutzerfreundlich und gaben zudem öfter den Eindruck an, dass die Intervention ihnen neues Wissen und praktische Informationen vermittelt. Beide Gruppen berichteten einen persönlichen Nutzen, den sie trotz ihrer verkürzten Teilnahme aus dem Programm zogen. Verbesserungsvorschläge fokussierten unter anderem auf technische Voraussetzungen sowie eine erhöhte Flexibilität und die Anpassung von Inhalten an den Alltag von Müttern in der Postpartalzeit.