Die Fähigkeit, Stress effektiv zu bewältigen, wird durch frühe Beziehungserfahrungen beeinflusst und hängt daher mit der Bindungssicherheit zusammen. In einer aktuellen Studie untersuchten Prof. Dr. Sonja Bröning und Prof. Dr. Lutz Wartberg wie sich verschiedene Formen von Bindungsunsicherheit (Bindungsangst und Bindungsvermeidung) auf die Fähigkeit der Partner auswirken, Stress individuell (durch Selbstregulation) und gemeinsam (durch dyadische Bewältigung) zu bewältigen. Dabei untersuchten sie auch die Zusammenhänge zwischen diesen Bewältigungsstrategien und dem Wohlbefinden.
Die Ergebnisse zeigten, dass Bindungsvermeidung, nicht aber Angst, mit einer weniger effektiven dyadischen Bewältigung verbunden war. Bei Männern galt dies auch für die Bindungsvermeidung des Partners. Bindungsangst, aber nicht Bindungsvermeidung, stand bei Frauen in Zusammenhang mit Selbstregulationsproblemen, während bei Männern beide Facetten der Bindungsunsicherheit negativ mit der Selbstregulation verbunden waren. Der Artikel »Attachment Orientations: Associations with Romantic Partners’ Self-Regulation and Dyadic Coping« erschien im Journal of Sex & Marital Therapy.