Prof. Dr. Nils F. Töpfer hat in der aktuellen Ausgabe des Magazins »PPP - Psychotherapie in Politik und Praxis« einen Kommentar zu Chatbots in der Psychotherapie veröffentlicht. Er diskutiert, dass der veränderte Rahmen in der KI-Psychotherapie Dynamiken beschränkt, die in der menschengeleiteten Psychotherapie als wertvolle Verstehenszugänge in der Aushandlung des komplexen interpersonellen Geschehens genutzt werden (u. a. Handlungsdialoge und Fantasien). Er wirft die Frage auf, inwiefern Patient:innen in der KI-Psychotherapie am Modell eines falschen Selbst (sensu Winnicott) lernen, das dem wahren Selbst entgegensteht, das sich in Richtung individueller Lebendigkeit, Kreativität und Besonderheit entfaltet. Die Wahl des Modells erfordert eine kritische verantwortungsbewusste Reflektion der Stärken und Schwächen sowie der weitreichenden Implikationen von KI-Psychotherapie und menschengeleiteter Psychotherapie.