In einer kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift »Psychotherapy Research« veröffentlichten Studie untersuchten Prof. Dr. Nils F. Töpfer und Kolleg:innen die Wechselwirkungen zwischen Problemaktualisierung, therapeutischer Allianz und Ressourcenaktivierung in der Vorhersage von Bewältigungserfahrungen in der kognitiven Verhaltenstherapie mit hochbelasteten pflegenden Angehörigen.
Die Ergebnisse zeigen, dass Problemaktualisierung (d. h. die Probleme, die in der Therapie verändert werden sollen, werden unmittelbar erlebbar gemacht) nicht direkt die Bewältigungserfahrungen in der nächsten Sitzung voraussagt, sondern nur, wenn sie mit einer starken emotionalen Bindung zwischen Therapeut:in und Patient:in in derselben Sitzung einhergeht. Weiterhin verstärkt eine generell höhere Problemaktualisierung während der Therapie die Effekte der Übereinstimmung in der Zusammenarbeit zwischen Therapeut:in und Patient:in und der Ressourcenaktivierung (d. h. die bei Patient:innen vorhandenen Stärken, Kompetenzen und Fertigkeiten gezielt aufzugreifen und zu nutzen) auf Bewältigungserfahrungen in der nächsten Sitzung. Die Ergebnisse werden im Zusammenhang mit aktuellen Erkenntnissen zur emotionalen Verarbeitung in der kognitiven Verhaltenstherapie diskutiert.