Ein kognitives Engagement von Athlet:innen ist für hohe Leistungen in verschiedenen Sportarten notwendig, insbesondere im Volleyball. Die Ausübung dieser Sportart erfordert einen hohen Aufmerksamkeitsprozess, da sie einer Vielzahl dynamischer Reize ausgesetzt ist. Die Fähigkeit zu effizienter Aufmerksamkeit ist daher ein wesentlicher Faktor für den Erfolg dieser Spitzensportler:innen.
Die EEG-Analyse durch ereigniskorrelierte Potenziale (ERP) P300 ist eine Methode zur Bewertung von Mustern der kognitiven Verarbeitung – insbesondere unterstützt die P300 durch Latenz- und Amplitudenmessungen den Nachweis über das Niveau und die Ausrichtung der Aufmerksamkeit. Frühere Studien zeigten, dass die P300-ERP-Komponenten bei Volleyball-Sportler:innen im Vergleich zu Nicht-Sportler:innen signifikant verbessert waren. Diese Ergebnisse belegen, dass die Teilnahme an reaktiven, schnellen Sportarten einen größeren Effekt auf die Effektivität der visuellen Verarbeitung hat als die Teilnahme an anderen Sportarten. Bisher hat aber keine Studie die kombinatorische Beziehung zwischen P300 und der sakkadischen Go/No-Go-Aufgabe für den Vergleich zwischen Volleyballspielern und Nicht-Sportlern untersucht. Die vorliegende Studie von Prof. Dr. Henning Budde und brasilianischen Kolleg:innen trägt zum Wissen über die neuronalen Mechanismen bei, die der Aufmerksamkeitsverarbeitung bei sportlichen Leistungen zugrunde liegen, und könnte die Entwicklung von Interventionsstrategien für sportliche Leistungen beeinflussen.
Die Studie »Decrease in reaction time for volleyball athletes during saccadic eye movement task: A preliminary study with evoked potentials« erschien in der Fachzeitschrift PLoS one und ist frei verfügbar.