Die Sportart Golf hat positive Auswirkungen auf das geistige und soziale Wohlbefinden sowie auf die körperliche Gesundheit; es gibt jedoch auch Verletzungen, die beim Spielen auftreten können, insbesondere im Profibereich. Die meisten epidemiologischen Studien zum Golfsport sind bereits über 20 Jahre alt – im Jahr 2020 veröffentlichten zuletzt Expert:innen auf dem Gebiet der Golfmedizin und -epidemiologie die Konsenserklärung der International Golf Federation (IGF), die speziell für den Golfsport angepasst wurde. Große prospektive Studien, in denen die Inzidenz und die Belastung durch Verletzungen bei nicht-professionellen oder professionellen Golfspielern unter Verwendung des golfspezifischen Konsensrahmens analysiert wurden, gibt es derzeit nicht.
In einer aktuellen Studie ermittelten Prof. Dr. Astrid Junge und Kolleg:innen die Prävalenz, Inzidenz und Belastung durch Verletzungen und Erkrankungen bei Amateurgolfer:innen über einen Zeitraum von fünf Monaten anhand der Methoden der Konsenserklärungen des IOC und der IGF. Dabei wurden auch potenzielle Risikofaktoren untersucht. Dabei kamen sie zu dem Ergebnis, dass die Prävalenz und Inzidenz von Verletzungen und Erkrankungen im Amateurgolf im Vergleich zu vielen anderen Sportarten gering ist. Um die Verletzungslast weiter zu verringern, sollte das Augenmerk der Forschung künftig auf die lumbosakrale Wirbelsäule, das Knie und die Schulter gerichtet werden.
Die Studie »A prospective study of injuries and illnesses among 910 amateur golfers during one season« erschien Journal Open Sport & Exercise Medicine und ist frei verfügbar.