Ältere Erwachsene haben Schwierigkeiten, die Absichten, Gedanken und Gefühle anderer zu erkennen, was auf einen altersbedingten Rückgang der soziokognitiven Fähigkeiten hinweist. Diese Defizite bei der Erkennung mentaler Zustände (»Mentalisieren«) werden durch neurofunktionelle Veränderungen in Hirnregionen verursacht.
Prof. Dr. Alexander Lischke (ICPP) hat in einer aktuellen Studie zusammen mit Kolleg:innen getestet, ob eine fokale transkranielle Stromstimulation (tDCS) der rechten temporo-parietalen Verbindung (rTPJ) und der dorso-mediale präfrontale Kortex (dmPFC) das Potenzial hat, Mentalisierungsdefizite bei älteren Erwachsenen zu beseitigen. Dabei konnte zum ersten Mal gezeigt werden, dass sich tDCS prinzipiell dazu eignet, altersbedingte Defizite bei der Emotionserkennung zu beheben. Die Studie »Improving mentalizing deficits in older age with region-specific transcranial direct current stimulation« erschien im Journal GeroScience und ist frei verfügbar.