Die Parkinson-Krankheit ist eine der häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen und geht nicht nur mit motorischen Symptomen wie Zittern oder Haltungsinstabilität einher, sondern auch mit nicht-motorischen Symptomen wie Schlafstörungen. Immer mehr Studien zeigen: Die innere Uhr – also unser natürlicher Tag-Nacht-Rhythmus – könnte bei der Parkinson-Krankheit eine wichtigere Rolle spielen als bisher gedacht. In einem aktuellen Übersichtsartikel analysieren Dr. Müge Yalçin und Prof. Dr. Angela Relógio (MSH Medical School Hamburg) gemeinsam mit internationalen Kolleg:innen vom Universitätsklinikum Göttingen aus der Gruppe von Prof. Dr. Tiago Outeiro aktuelle Erkenntnisse zu molekularen Verbindungen zwischen den zirkadianen Rhythmen (ZR) und der Parkinson-Krankheit.
Basierend auf einer systematischen Auswertung wissenschaftlicher Literatur zeigt das Team, dass Störungen der ZR nicht nur häufig bei Parkinson-Patient:innen auftreten, sondern möglicherweise auch zur Verschlimmerung von Symptomen und zum Fortschreiten der Erkrankung beitragen. Das Team diskutiert dabei auch das Potenzial der sogenannten Chronotherapie – einer zeitlich abgestimmten Behandlung, die an den biologischen Rhythmus der Betroffenen angepasst ist. Ziel ist es, die Wirksamkeit von Therapien zu verbessern und die Lebensqualität der Patient:innen zu erhöhen. Der Artikel “Circadian Clock Dysfunction in Parkinson’s Disease: Mechanisms, Consequences, and Therapeutic Strategy“ wurde kürzlich in npj Parkinson’s Disease veröffentlicht.