Bei verschiedenen neurologischen und psychiatrischen Störungen wurde eine erhöhte Prävalenz von Mischhändigkeit festgestellt. In bisherigen Studien wurde Mischhändigkeit leider teils unterschiedlich definiert – was zu einem großen methodischen Problem in der klinischen Lateralität führt und die Reproduzierbarkeit und Vergleichbarkeit der Forschungsergebnisse gefährdet. Hinzu kommt, dass die Begriffe »Mischhändigkeit« und »Beidhändigkeit« teilweise synonym verwendet werden. Für die klinische Lateralitätsfoschung ist es daher von entscheidender Bedeutung, dass es einen Konsens darüber gibt, wie Mischhändigkeit bestimmt wird und von Beidhändigkeit zu unterscheiden ist.
Zu diesem Zweck haben Dr. Annakarina Mundorf (ISM), Prof. Dr. Sebastian Ocklenburg (ICAN) und weitere Kollegen aus Dortmund die Handpräferenz- und Handleistungsdaten einer bevölkerungsbasierten Studie analysiert, um ein optimales Verfahren zur Bestimmung von Mischhändigkeit und Beidhändigkeit zu ermitteln. Unter anderem konnten sie zeigen, dass Mischhändigkeit und Beidhändigkeit nicht identisch sind und dass die Begriffe nicht austauschbar verwendet werden sollten.