Profil des Forschungsclusters
Der Forschungscluster Systemische Neurowissenschaften befasst sich mit der Untersuchung von Informationsverarbeitungsprozessen innerhalb und zwischen verschiedenen neuralen Systemen in Gesundheit und Störung. Insbesondere werden die Systeme der Stress- und Emotionsregulation, der Belohnungssensitivität und -antizipation wie auch der Aufmerksamkeits- und Handlungssteuerung in ihrem Zusammenwirken analysiert. Ziel ist neben der Weiterentwicklung grundlagentheoretischer Erklärungsmodelle auch die Identifikation von maladaptiven Regulationsprozessen und dysfunktionalen Netzwerkfunktionen im Zusammenhang mit verschiedenen psychischen und neurologischen Störungsbildern sowie deren Modifikation durch neuropsychologische und medizinische Therapieansätze.
Zur Anwendung kommen
- klassische experimentalpsychologische Paradigmen (z.B. Priming-, Cueing- und Konfliktparadigmen, Delay Discounting Task, Attentional Bias),
- Messungen der Ruheaktivität des Gehirns (Resting-State) und psychosoziale Laborstressoren (z.B. Trierer Sozial Stress Test),
- hochauflösende Elektroenzephalographie (EEG) und funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT),
- transkranielle Gleichstrom- (tDCS), Wechselstrom- (tACS) oder Rauschstrom- (tRCS) Stimulation,
- die Ableitung verschiedener peripherphysiologischer Parameter wie Herzrate (HR), Elektrodermale Aktivität (EDA) oder Elektromyographie (EMG),
- die Erfassung von Augen-, Blickbewegungen und Pupillenweite (Pupillometrie),
- magnetresonanztomographische Verfahren (MRT),
- die Analytik endokriner Maße (z.B. Steroidmessung in Haaren, Speichel, Blut), genetischer Polymorphismen und epigenetischer Modifikationen (z.B. DNA Methylierungsprofile)