Profil des Forschungsclusters
Ein Ziel des Forschungsclusters liegt in der Identifizierung der Bedingungen für eine gute psychische Gesundheit, um so psychischen Störungen vorbeugen zu können. Deshalb liegt ein wichtiger Fokus auf der Erforschung der vielfältigen Einflüsse auf die Entwicklung im Kindes-, Jugend-, Erwachsenen- und hohem Alter: Welche Umweltbedingungen, Einstellungen und Verhaltensweisen unterstützen eine gesunde Entwicklung? Wodurch entstehen Entwicklungsrisiken?
Die Beantwortung dieser Fragen ist komplex, auch weil unsere Gesellschaft zunehmend vielfältiger wird - sowohl im Hinblick auf Menschen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund als auch im Hinblick auf eine stetig zunehmende Anzahl von Menschen in einem sehr hohen Alter. Das erfordert einen Forschungsansatz zu den Kriterien für gesunde Entwicklungsprozesse, der, dem biopsychosozialen Modell folgend, sowohl kultursensibel als auch sensibel für altersgemäße Veränderungsprozesse ist. Zahlreiche Faktoren wie Genetik, Struktur und Aktivität des Gehirns, physiologische Prozesse, Informationsverarbeitung, soziale Interaktionen, Umweltbedingungen die Verarbeitung von Gedanken und Emotionen spielen hier eine Rolle. Zur Untersuchung dieser Fragen arbeiten wir deshalb interdisziplinär: Es werden Wissen und Methoden aus den Grundlagendisziplinen der Psychologie, aber auch aus der Medizin und den Neurowissenschaften genutzt. Ein weiteres Ziel des Forschungsclusters liegt in der Weiterentwicklung und Evaluation von Therapieprogrammen sowie der Forschung zu Wirkungsweisen von Psychotherapie. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung fließen im Sinne eines translationalen Ansatzes in Präventions- und Behandlungskonzepte ein.
Insgesamt ist Forschung zu guter psychischer Gesundheit, deren Erhalt und Wiederherstellung von hoher gesellschaftlicher Relevanz: Psychische und psychosomatische Störungen gehören zu den häufigsten Ursachen von Arbeitsunfähigkeit, Frühverrentung und vorzeitiger Sterblichkeit.